Sojabohnen:Wichtiger Eiweißlieferant

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Sojabohnen sollen in Bayern häufiger angebaut werden. (Foto: Hendrik Schmidt/dpa)

Neue Züchtungen und eine spezielle Imprägnierung ermöglichen den Soja-Anbau in Bayern

Von Ingrid Hügenell, Fürstenfeldbruck

Soja ist wegen des hohen Eiweißanteils in den Bohnen als Futtermittel gefragt. Außerdem schmecke sie den Tieren besser als andere Hülsenfrüchte mit ähnlich viel Eiweiß, sagt der Puchheimer Landwirt Georg Huber. Denn die enthalten Bitterstoffe. Erst neue Züchtungen machen es möglich, die Sojabohne überhaupt in Bayern anzubauen. Denn die Pflanze stammt ursprünglich aus Asien. Es gibt Belege, dass sie in Japan schon um 3000 vor Christus gezüchtet wurde. Genutzt wurde die Wildform schon früher auch in China und Korea.

Diese uralte Kulturpflanze nach Europa zu bringen, ist nicht ganz einfach. Sojabohnen sind Hülsenfrüchte, sie können über Knöllchen an ihren Wurzeln Stickstoff aus der Luft binden. Die speziellen Knöllchenbakterien der Sojabohne, Bradyrhizobium japonicum, sind in Europa jedoch nicht im Boden vorhanden, weshalb Sojabohnen nicht richtig wachsen können. Bei der Aussaat muss der Boden mit den Bakterien geimpft werden. In ungeimpftem Boden entwickeln sich keine Knöllchen. Georg Huber verwendet Saatgut, das mit den Bakterien behandelt wurde und deshalb grün gefärbt ist. Dazu kommt kurz vor der Aussaat ein flüssiges Impfmittel.

Soja liebt Wärme, es braucht zur Blütezeit aber auch ausreichend Regen und im Herbst, zur Ernte, wieder eine Phase ohne Niederschlag. Denn damit die Böhnchen aus ihren Schoten gedroschen werden können, müssen sie trocken sein. Regnet es zur Erntezeit, werden die Pflanzen in der Trocknungsanlage aufbereitet. Soja wird vor allem als Tierfutter verwendet. Es enthält 30 bis 40 Prozent hochwertiges Eiweiß und 20 Prozent Öl. Das macht es sowohl für die tierische wie für die menschliche Ernährung sehr wertvoll. Sojaöl wird zudem für die Produktion von Biodiesel verwendet.

Um von den großen Sojaproduzenten unabhängig zu werden, wird daran gearbeitet, den Anbau in Deutschland zu steigern. Anbauversuche mit neuen Züchtungen hat auch schon die Versuchsstation Puch der bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft gemacht. Die größten Soja-Produzenten sind heute die USA, Brasilien und Argentinien, China kommt auf Platz vier. In Brasilien wird für den Sojaanbau großflächig Regenwald abgeholzt. Der Sojaanbau in Bayern belief sich laut Landesanstalt 2018 auf etwa 12 400 Hektar. 2017 wurden laut Landwirtschaftsministerium etwa zwei Millionen Hektar ackerbaulich genutzt.

© SZ vom 18.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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