Siwo-Pleite:Hoffnung für Bauherren

Immobilienfirma nimmt Kontakt zu Olchinger Familien auf

Von Ingrid Hügenell, Olching

In die verzwickte Lage am Baugebiet am Schwaigfeld in Olching ist Bewegung gekommen. Nach der Pleite der Siwo-Bau, die dort 28 Gebäude errichten sollte, stehen 19 junge Familien ohne fertige Häuser da, obwohl sie schon im Dezember 2018 hätten einziehen sollen. Ihre psychische wie finanzielle Belastung ist hoch. Bei einigen Betroffenen hat sich nun offenbar der Münchner Architekt Sebastian Schumann gemeldet, der Geschäftsführer des Immobilienzentrums (IZ) Fürstenfeldbruck. Schumann hat die Häuser auch geplant. Die Olchinger Familien haben ihre Kaufverträge mit dem IZ Fürstenfeldbruck und der Siwo-Bau abgeschlossen.

Von der Siwo-Pleite sind zahlreiche weitere Bauherren in Bayern betroffen. Kunden des IZ Regensburg haben bereits Pläne zur Lösung der Probleme vorgelegt bekommen. Alle diese Firmen haben oder hatten enge Verflechtungen. Reinhard Griebl ist der Vorstandsvorsitzende der Immobilien Zentrum Holding AG. Er hat vorigen Freitag mitgeteilt, die Geschäftsführung der Immobilien Zentrum Fürstenfeldbruck GmbH sei darüber informiert worden, mit welchen Maßnahmen die Immobilien Zentrum Unternehmensgruppe ihren Kunden helfen wolle. Man habe dabei zum Ausdruck gebracht, dass die Fürstenfeldbrucker Firma das Modell übernehmen solle. Das wünschen sich auch die Olchinger Familien. "Wir haben auch deutlich zum Ausdruck gebracht, dass unabhängig von der rechtlichen Situation Hilfestellungen für die Bauherren erfolgen sollten", schrieb Griebl.

Nun folgen dieser Empfehlung offensichtlich Taten. Einige Olchinger Bauherren haben der SZ mitgeteilt, dass sie eine offizielle Stellungnahme erwarten, wie es weitergehen solle. Sie seien "verhalten optimistisch". Unterdessen hat der vorläufige Insolvenzverwalter Ivo-Meinert Willrodt mit seinem Team "wichtige Schritte im Verfahren absolviert", wie Willrodts Pressesprecherin mitteilt. Erste Sachverhalte seien geregelt worden.

Der selbständige Betriebswirt Helmuth Rauscher sei zum Interims-Geschäftsführer der insolventen Siwo Bau bestellt worden. Er verantworte das operative Geschäft und arbeite eng mit dem Insolvenzverwalter zusammen. Das Team habe rund 400 Bauherren angeschrieben, heißt es weiter - so viele sind von der Pleite der Baufirma betroffen, die für die gesamte IZ-Gruppe tätig war. Inzwischen hätten die Verantwortlichen Zugriff auf alle Daten der Bauprojekte, die nötigen Informationen und Pläne.

Die Sanierungsexperten wollen der Mitteilung zufolge in den kommenden Tagen mit den Verantwortlichen den Stand der einzelnen Projekte überprüfen. Auch mit dem Architekten und Geschäftsführer des IZ Fürstenfeldbruck Schumann will Insolvenzverwalter Willrodt ein Gespräch führen. Die Zusammenarbeit mit dem Immobilienzentrum wird als "konstruktiv" bezeichnet.

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