Silvesterpläne in Olching:Laser statt Böller

Kurparkfest in Bad Tölz, 2019

Zu Silvester gehört ein erleuchteter Himmel: In Olching werden Laser diesmal das nächtliche Dunkel erhellen.

(Foto: Manfred Neubauer)

Die Mitglieder einer örtlichen Bürgerinitiative wollen das neue Jahr mit einem Lichtspektakel begrüßen. Ihre Aktion verstehen sie als umweltfreundliche Alternative zu den Silvesterfeuerwerken

Von Katharina Knaut, Olching

An Silvester wird es am Nöscherplatz eine zentrale Lasershow geben. Das kündigt die Bürgerinitiative Umwelt- und Klimaschutz für Olching (UfO), Ausrichter der Veranstaltung, auf dem Olching-Blog an. Um kurz nach Mitternacht soll die Show starten. Die Stadt ist damit die erste Kommune im Landkreis, in der an Silvester eine zentrale Lasershow stattfindet. Geplant ist ein zehnminütiges Lichtspektakel. Hinterlegt wird die Show mit verschiedenen Musiktiteln, die jeweils auf die Effekte zugeschnitten sind. Vor der Show ist in der Kirche Sankt Peter und Paul am Nöscherplatz außerdem eine ökumenische Andacht geplant.

"Wir sind sehr weit mit der Arbeit", fasst Irmgard Gaul den Stand des Vorhabens zusammen. Sie hatte die Idee einer zentralen Silvesterveranstaltung und konnte etliche Unterstützer gewinnen, darunter Kirchen, Schulen, der Bund Naturschutz und einige Stadträte, wie Energie- und Umweltreferent Alfred Münch (SPD). Gaul war außerdem an der Gründung der Bürgerinitiative sowie der Organisation der Veranstaltung beteiligt. Ziel von Ufo ist es, mit der Lasershow eine umweltfreundlichere Alternative zum Feuerwerk zu bieten und auf diese Weise die Olchinger dazu zu bewegen, auf private Böller zu verzichten. Auf diese Weise sollen sowohl Feinstaub, Abfall als auch Lärm reduziert werden. "Das sind riesige Probleme", sagt Gaul. Verbieten wolle die Initiative allerdings nichts, betont sie. "Es ist lediglich ein Angebot."

Olching ist damit die erste Kommune im Landkreis, in der an Silvester eine öffentliche Lasershow ausgerichtet wird. Die Stadt Puchheim veranstaltet stattdessen ein zentrales Feuerwerk, andere Städte und Gemeinden, darunter Gröbenzell und Eichenau, sprachen sich in diesem Jahr gegen eine zentrale Veranstaltung aus. Auch in Olching wurde die Ausrichtung eines solchen Vorhabens auf politischer Ebene abgelehnt. Alfred Münch hatte die Anregungen Gauls aufgegriffen und einen entsprechenden Antrag im Stadtrat gestellt. Zunächst war die Ausrichtung eines zentralen Feuerwerks im Gespräch. Das lehnte der Stadtrat Ende Juli nach kontroverser Diskussion ab. Insbesondere CSU und Freie Wähler (FWO) sprachen sich dagegen aus. Daraufhin entstand die Idee einer Lasershow, die einige Wochen später erneut im Gremium diskutiert wurde. Die Veranstaltung an sich wurde von allen Parteien befürwortet. Dennoch lehnten Christsoziale und FWO das Vorhaben wiederum ab: Es sei nicht die Aufgabe der Kommune, eine zentrale Veranstaltung zu Silvester zu organisieren, lautete das Argument.

Gaul und Münch aber gaben die Aktion nicht auf: Sie wollten versuchen, die Veranstaltung auch ohne die Stadt zu organisieren. Daraufhin formierte sich die Initiative Ufo, die elf Mitglieder hat. Zwei- bis dreimal pro Woche trafen sie sich, um das Vorgehen zu besprechen. Jetzt ist die Umsetzung des Vorhabens konkret. Bis Silvester müssen aber noch einige Vorbereitungen getroffen werden: Gaul will sich unter anderem mit der Stadt treffen, um die Umsetzung vor Ort zu besprechen. Beispielsweise muss geklärt werden, welche Buden des Christkindlmarktes, der in der Vorweihnachtszeit auf dem Nöscherplatz aufgebaut ist, vorzeitig abgebaut werden. Vor allem aber wollen Gaul und die anderen Mitglieder Spenden sammeln und für die Aktion werben: Die Hoffnung ist, dass so viele Menschen an Silvester zum Nöscherplatz kommen, dass die Stadt die Lasershow im kommenden Jahr übernimmt.

In immer mehr Kommunen gibt es Überlegungen, mit einer Lasershow das neue Jahr zu begrüßen. Durch die anhaltende Debatte über die Feuerwerke, die in mehreren Regionen geführt wird, interessierten sich einige Gemeinden im Umkreis für Lasershows, sagt Siegfried Boes. Er ist Geschäftsleiter des Unternehmens DS Lasershow aus Unterschweinbach, das für Ufo die Lasershow erstellt. Etliche Anfragen seien bei ihm eingegangen, darunter aus Dachau, Erding, Garching, Germering und Fürstenfeldbruck.

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