Sicher durch den Winter:Zeit für den Wechsel

Sicher durch den Winter: Bozo Milinkovic vom Autohaus Hillmaier beim Reifenwechsel. Wer sich frühzeitig anmeldet und nicht wartet, bis es friert und schneit, vermeidet lange Wartezeiten. Viele Autofahrer übernehmen die Arbeit gerne selbst.

Bozo Milinkovic vom Autohaus Hillmaier beim Reifenwechsel. Wer sich frühzeitig anmeldet und nicht wartet, bis es friert und schneit, vermeidet lange Wartezeiten. Viele Autofahrer übernehmen die Arbeit gerne selbst.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Im Oktober sollten Autofahrer die Sommerreifen gegen wintertaugliche tauschen. Etwa ein Drittel macht das selbst. Experten geben Tipps, was es zu beachten gilt

Von Rafaela Steinherr, Fürstenfeldbruck

"Von O bis O" ist die Faustregel für alle Autofahrer, wenn es um den Wechsel der Winter- zu Sommerreifen oder umgekehrt geht. Die Os stehen für Ostern und Oktober. Es ist also wieder Zeit für den Reifenwechsel. Mehr als 50 Prozent der Autobesitzer in Deutschland wechseln die Winterreifen laut einer Studie der Tankstellenkette HEM im September oder Oktober. Immerhin bei 23 Prozent ziehen die Winterreifen erst auf, wenn es kalt wird oder gar schon schneit.

Dabei zahlt sich gerade der frühzeitige Wechsel für die Kunden aus, weil dann die Wartezeiten kürzer sind. Und nicht nur veränderte Wetterverhältnisse sollten Grund für einen Tausch der Räder sein. Spätestens bei Erreichen der Verschleißgrenze sollten diese unverzüglich ausgewechselt werden, raten Fachleute.

In etwa jeder dritte Autobesitzer wechselt die Reifen selbst, aus Spaß am Werkeln oder aber um Kosten zu sparen. Doch dabei gilt es einiges zu beachten. Markus Kramp, Mitarbeiter des Autohaus Eiselt Fürstenfeldbruck, erklärt, natürlich könne man bei Reifenkauf sparen. Wichtig sei aber, dass alle Reifen vom selben Hersteller seien und dieselben Fahreigenschaften hätten. Abgeraten wird deshalb auch davon, gleichzeitig Sommer- und Winterreifen montiert zu haben.

Wer selbst Reifen wechselt, dem kann es passieren, dass er nicht die notwendige Ausrüstung zur Verfügung hat. Reifen mit Felgenschloss seien beispielsweise nur mit einem speziellen Schlüssel zu öffnen. Kürsat Arigboga vom Autohaus Fürst rät Heimwerkern, neben dem richtigen Reifendruck immer auch das Alter der Reifen zu kontrollieren, denn nach sechs Jahren werde der Gummi hart. Außerdem könne sich eine Unwucht entwickeln. Arigboga erinnert an das Nachziehen der Radmuttern, das empfohlen wird, wenn man 100 Kilometern mit den neuen Reifen gefahren ist.

Rund jeder vierte Deutsche umgeht den saisonbedingten Wechsel durch den Gebrauch von Ganzjahresreifen. Doch die seien lediglich für Stadtfahrer geeignet, die nicht bei extremem Wetter fahren, sagt Josef Hillmaier, Inhaber des Autohauses Hillmaier. Für Vielfahrer seien Ganzjahresreifen nicht zu empfehlen.

Gesetzlich ist kein Zeitpunkt für den Reifenwechsel festgelegt. Autofahrer müssen jedoch mit einem Bußgeld sowie einem Punkt im Fahreignungsregister rechnen, wenn sie mit ungeeigneten Rädern von der Polizei erwischt werden.

Oft kommt das jedoch offenbar nicht vor. Während 2018 noch 22 Verstöße gezählt worden seien, waren es in diesem Jahr lediglich acht, teilt Sina Bobek von der Pressestelle der Polizeidirektion Oberbayern Nord mit. Sie vermutet, einerseits habe es im milden Winter weniger Unfällen aufgrund von falscher Bereifung gegeben. Ein weiterer Grund könne die Corona-Pandemie und der damit einhergehende Rückgang an Fahrten sein.

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