Schülerzahlen sinken leicht:Entspannung an Gymnasien und Realschulen

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Die geburtenschwachen Jahrgänge stehen vor dem Übertritt in eine weiterführende Schule. Deshalb sinkt die Zahl der Anmeldungen.

Heike A. Batzer

Die Anmeldezahlen an Gymnasien und Realschulen gehen zurück. Das hat allerdings nichts mit nachlassender Attraktivität der beiden Schularten zu tun, sondern mit den geburtenschwachen Jahrgängen, die jetzt zum Übertritt anstehen. Der Zulauf an die Fachoberschule ist ungebrochen, dort wird es im neuen Schuljahr zwei zusätzliche Klassen geben. An der Berufsoberschule gehen die Zahlen leicht zurück. "Das ist immer dann der Fall," sagt FOS/BOS-Leiter Otto Kolbe, "wenn die Wirtschaft boomt und die jungen Leute nach der Ausbildung in den Betrieben übernommen werden."

Nie waren so viele Schüler in die fünften Klassen der Gymnasien und Realschulen des Landkreises aufgenommen worden wie im Schuljahr 2010/11. Dass die Anmeldezahlen für 2012/13 geringer sind, ändert zumindest an den sieben Gymnasien nichts an den Gesamtschülerzahlen: Dort sind die Mittelstufenjahrgänge noch stark besetzt.

Die meisten Fünftklässler meldeten sich auch für das neue Schuljahr am Brucker Viscardi-Gymnasium an. Dort müssen zum zweiten Mal in Folge sieben Eingangsklassen gebildet werden. Das Schulreferat des Landratsamtes sieht darin allerdings keinen Dauerzustand. Man werde künftig wohl innerhalb der Stadt ausgleichen müssen, sagte Referatsleiter Günter Sigl der SZ. Am Graf-Rasso-Gymnasium meldeten sich rund 50 Schüler weniger an als beim Nachbarn im Brucker Westen.

Insgesamt wollen 1060 künftige Fünftklässler die sieben Landkreisgymnasien in Fürstenfeldbruck, Germering, Olching, Gröbenzell und Puchheim besuchen. An den vier Realschulen in Fürstenfeldbruck, Maisach, Unterpfaffenhofen und Puchheim werden es mindestens 464 neue Schüler sein, zudem absolvierten dort über hundert Schüler von Montag bis Mittwoch den Probeunterricht. Damit bewegt sich die Zahl derer, die die Notenvorgabe von 2,66 nicht geschafft haben und trotzdem an die Realschule möchten, nach Auskunft der Rektoren im üblichen Rahmen.

Auch Kinder mit einem Notenschnitt von 4,0 wurden angemeldet. Christoph Breuer, Schulleiter in Unterpfaffenhofen, sieht das kritisch. Die Grundschullehrerinnen könnten die die Kinder zumeist ganz gut einschätzen und "so ein Probeunterricht bedeutet auch Stress für das Kind."

An der Fachoberschule in Fürstenfeldbruck, an der Schüler über ein 13. Schuljahr ebenfalls die allgemeine Hochschulreife erwerben können, gibt es mehr Anmeldungen für die Ausbildungsrichtungen Technik und Wirtschaft als zuletzt, weshalb zum neuen Schuljahr 36 statt wie bisher 34 Klassen untergebracht werden müssen. An der Berufsoberschule werden im Bereich Wirtschaft nur noch zwei statt wie bisher drei Klassen zustande kommen.

Dafür kann die Schule erstmals eine sogenannte Vorklasse bilden. Darin können sich Absolventen von Haupt- und Wirtschaftsschulen nach ihrem Berufsabschluss ein Jahr lang in Vollzeitunterricht auf den Besuch der BOS vorbereiten. Aus der geplanten neuen FOS/BOS in Dachau wird allerdings nichts. Die dafür angemeldeten 54 Schüler werden deshalb die Schule in Fürstenfeldbruck besuchen.

© SZ vom 24.05.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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