Schöngeising:Ein Haus für alle

Inder Gemeinde könnte bald ein Wunschprojekt realisiert werden

Von Manfred Amann, Schöngeising

Nach etwa drei Jahrzehnten mal mehr, mal weniger intensiven Versuchen, eine Sporthalle und Räumlichkeiten für Veranstaltungen zu schaffen, stehen die Chancen für die Errichtung eines Gemeinschaftshauses in Schöngeising derart gut, dass Bürgermeister Thomas Totzauer (Freie Wähler) zuversichtlich ist, 2021 eröffnen zu können. Auf der Bürgerversammlung, die erstmals im auch öffentlich nutzbaren Raum des neuen Kinderhausanbaus stattfand, erklärte der Gemeindechef, dass die Rücklagen aus dem Verkauf von Grundstücken im mittlerweile komplett vergebenen Gewerbegebiet sowie die günstige Zinslage ideale Voraussetzungen böten, um für den Sport und für Vereine ein Begegnungszentrum zu errichten. "Unsere einzige Sorge ist der Unterhalt", sagte Totzauer. Daher werde man versuchen, im Bereich Energieversorgung zum Beispiel mittels einer Photovoltaikanlage die Unterhaltskosten so niedrig wie möglich zu halten. Das Gemeinschaftsleben werde von den Vereinen in lobenswerter Weise gestaltet, daher werde die Gemeinde nun auch alles tun, Räumlichkeiten für deren Entfaltung zu schaffen. Von den etwa 70 Besuchern wurde dies wohlwollend aufgenommen. Anders war es beim Thema Geh- und Radweg entlang der Kreisstraße, der zwischen Mauern und Jexhof bereits existiert, aber derzeit nicht verlängert werden könne, weil zwei Eigentümer den erforderlichen Grund dafür (etwa 200 bis 400 Quadratmeter) nicht zur Verfügung stellen. Der bestehende Radweg werde intensiv genutzt und es wäre aus Sicherheitsgründen ideal, wenn er in den Ort hinein und bis zum Radweg an der Bundestraße 471 verlängert werden könnte, so Totzauer. Es wäre ein wichtiger Beitrag für das Radwegenetz des Landkreises. Auf Anraten eines Bürgers, mehr Druck zu machen, sagte der Bürgermeister: "Wir können nur immer wieder reden, in der Hoffnung, endlich doch den Streifen zu bekommen. Ohne den Grund sicher zu haben, baut der Landkreis nicht". Eine Enteignung sei nicht vorgesehen. Baldur Wagner fragte, ob die neue Verordnung zum Sauberhalten von Gehwegen im Sommer und im Winter Änderungen gebracht habe. Laut Totzauer hat sich an der Pflicht zum Sauberhalten, zum Schneeräumen oder Streuen und zum Zurückschneiden von Sträuchern grundsätzlich nicht geändert. Die Bestimmungen seien etwas gelockert und "individueller" geworden, indem auf die Art von Wegen und Straßen, die sauber zu halten sind, Bezug genommen wird. Wenig befahrene Straßen seien zum Bespiel bis zur Mitte zu säubern, andere, wie die Bahnhofs- oder Ammersee-Straße, wegen des hohen Verkehrsaufkommens logischerweise gar nicht. "Früher war es eine Selbstverständlichkeit, einmal in der Woche die Straße zu kehren, heute wird man bei solchem Verlangen fragend angesehen", bedauerte der Bürgermeister. Die neue Verordnung sei auf der Homepage der Gemeinde zu finden, könne aber auch als Kopie zur Verfügung gestellt werden. Bezüglich des Winterdienstes kritisierte eine Frau, dass der Schneeräumer oft den Gehweg vor ihrem Haus wieder zuschütte, kurz nachdem sie ihn geräumt und dort gestreut habe. "Da wird man ja nicht fertig" sagte sie, woraufhin Totzauer versprach, dies mit dem Bauhof zu besprechen. "Die Verantwortung liegt aber dennoch beim Anwohner", so der Bürgermeister. Wagner machte Totzauer auch auf eine Beobachtung aufmerksam, dass ein Schaltkasten der Telekom offen gestanden habe und sich zwei fremdländische Männer daran zu schaffen gemacht hätten. Ob ein Telefonausfall damit zu tun gehabt habe, wisse er nicht, jedenfalls scheint es der Telefonanbieter mit der Sicherung der sensiblen Schaltkästen nicht recht ernst zu nehmen, befand er. Der Rathauschef forderte daraufhin dazu auf, solche Beobachtungen zu melden, eventuell auch bei der Polizei.

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