Fürstenfeldbruck:Ermittlungen gegen Brucks OB

Fürstenfeldbruck: Ermittlungen der Staatsanwaltschaft sieht sich Fürstenfeldbrucks Oberbürgermeister Erich Raff ausgesetzt.

Ermittlungen der Staatsanwaltschaft sieht sich Fürstenfeldbrucks Oberbürgermeister Erich Raff ausgesetzt.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Staatsanwaltschaft reagiert auf Anzeige durch SCF-Präsident

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Die Staatsanwaltschaft München II hat am Mittwoch "laufende Ermittlungen" gegen Fürstenfeldbrucks Oberbürgermeister Erich Raff (CSU) bestätigt. Staatsanwältin Karin Jung konkretisierte auf Nachfrage der SZ, es gehe um den Vorwurf der Urkundenfälschung. Ob es zu einem Gerichtsverfahren kommen werde, sei aber "zum jetzigen Zeitpunkt völlig offen". Raff wies Anschuldigungen am Donnerstag kategorisch zurück: "Ich habe mir nichts vorzuwerfen."

Jakob Ettner, Präsident des Sportclubs Fürstenfeldbruck (SCF), hatte den Oberbürgermeister angezeigt. Dabei geht es um handschriftliche Änderungen an einem bereits unterschriebenen Vertrag zwischen dem SCF und einer Eventagentur. Darin war die Verwendung von Einnahmen geregelt worden, die am Rande des Benefizspiels von 1860 München und Ingolstadt Ende 2016 durch den Verkauf von Getränken erzielt wurden. Das Spiel fand auf dem städtischen Gelände an der Klosterstraße statt.

Ettner wirft Raff auch Erpressung vor

Nach SZ-Informationen hat Ettner gegen Raff auch Anzeige erstattet wegen Erpressung (weil die Verlängerung eines Pflegevertrags für das Sportgelände an die Einberufung einer SCF-Mitgliederversammlung mit Neuwahlen geknüpft worden sei) sowie Vorteilsnahme im Amt (wegen angeblicher Verflechtungen mit der mittlerweile aufgelösten Fußball-Seniorenabteilung des SCF).

Erich Raff wurde bislang von der Staatsanwaltschaft noch nicht informiert. Er wisse als früherer Polizeibeamter, dass jede Anzeige aufgenommen und abgearbeitet werden müsse, egal ob berechtigt oder eben auch nicht, sagte er am Donnerstag. "Ich stehe der Sache relaxt gegenüber." Gleichwohl kommt der OB dem SCF-Präsidenten in einem Punkt entgegen: Ettner darf sich zu Beginn der Stadtratssitzung am 24. September unter dem Punkt "Bürgerfragestunde" zehn Minuten lang zum Thema SCF äußern und Fragen stellen. Wiederholt hatte er sich darüber beklagt, dass der Stadtrat rund um den SCF, "alte Seilschaften" sowie die nur knapp abgewendete Insolvenz nicht korrekt informiert worden sei.

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