Nach der massiven Störung vom Wochenende hat sich am Montag der S-Bahn-Verkehr weitgehend normalisiert. Von Samstagvormittag an bis Sonntagnacht war der Verkehr auf der S 8 eingestellt, die anderen Linien im Landkreis verkehrten nur eingeschränkt. Am Montag fielen nach Angaben der Deutschen Bahn noch die Verstärker auf der Linie S 8 aus sowie die Züge der S 20, die als Verstärker auf der Strecke der S 4 dient. Wer normalerweise mit der S8 zwischen Pasing und Herrsching unterwegs ist, muss sich erneut auf Unannehmlichkeiten einstellen – schon sehr bald entfällt der komplette Westast.
Von Freitag, 18. Oktober, 21.45 Uhr, bis Montag, 4. November, drei Uhr morgens, verkehren auf der Strecke Busse im Schienenersatzverkehr. Nach Angaben der Deutschen Bahn müssen im Bereich des Westkreuzes 6,3 Kilometer Gleise, knapp 13 000 Schwellen, mehr als 13 000 Tonnen Schotter sowie fünf Weichen erneuert werden. Zwischen Westkreuz und Freiham werden überdies zehn neue Signale aufgestellt. Das soll den S-Bahn-Verkehr flexibler machen. Die S6 ist ebenfalls von der Baumaßnahme betroffen. Es wird ein Schienenersatzverkehr zwischen Pasing und Gauting eingerichtet.

Die Fahrzeiten nach Herrsching verlängern sich dabei erheblich. Von Pasing nach Unterpfaffenhofen-Germering braucht man dann statt 13 Minuten mehr als doppelt so lang – 32 Minuten. Zwischen Pasing und Herrsching ist man mit dem Bus eine Stunde und 21 Minuten unterwegs, mit der S-Bahn braucht man 40 Minuten. Die Ersatzbusse verkehren im 20-Minuten-, zwischen Pasing und Unterpfaffenhofen-Germering im Zehn-Minuten-Takt. Der Bahnhof Harthaus in Germering wird nur von den Bussen angefahren, die von oder bis Unterpfaffenhofen-Germering verkehren. Sie fahren im 20-Minuten-Takt.
Zwischen Pasing und Germering-Unterpfaffenhofen sowie an Schultagen zeitweise ab und bis Weßling besteht laut DB-Pressestelle durch zusätzliche Busse mit Halt an allen Stationen einschließlich Harthaus ein Zehn-Minuten-Takt. Zusätzlich fahren alle 20 Minuten Expressbusse, die zwischen Pasing und Herrsching nur in Gilching-Argelsried, Neugilching und Weßling halten und die Fahrtzeit damit um 25 Minuten verkürzen.

Die Ersatzbusse fahren in Pasing in der Carossastraße auf der Nordseite des Bahnhofs ab. Ansonsten befinden sich die Ersatzhaltestellen auf den Bahnhofsvorplätzen oder an den Haltestellen von Linienbussen. Dabei sollen genügend Busse zur Verfügung stehen. „Bei geplanten Ausfällen aufgrund von Bauarbeiten ist unser Anspruch, dass unsere Kunden und Kundinnen trotz Baustelle verlässlich an ihr Ziel kommen“, teilt eine Sprecherin der Bahn mit. Der Ersatzverkehr mit Bussen solle „das Fahrgastaufkommen bestmöglich“ berücksichtigen.
Bahn entschuldigt sich für das Chaos am Wochenende
Die Bahn bittet die Fahrgäste ausdrücklich um Entschuldigung für die schwierige Situation am Wochenende. Zur ohnehin geplanten Vollsperrung der Stammstrecke sei ein „massiver Kabelschaden bei Pasing“ gekommen. „Mehrere Leit- und Sicherungskabel mit unzähligen Adern“ seien bei Bauarbeiten durchtrennt worden, sie mussten aufwendig neu verlegt werden. Deshalb hätten auch die Anzeigetafeln und Durchsagen nicht funktioniert.
Die Bahn versuche stets, einen Ersatzverkehr zu organisieren, vorzugsweise mit Bussen. „Je nach Verfügbarkeit von Busunternehmen vor Ort ist dies allerdings nicht immer möglich, vor allem, wenn Probleme sehr kurzfristig auftreten“, erklärt die Bahnsprecherin. Zudem seien am Samstag ohnehin zahlreiche Busse als Ersatzverkehr auf der S-Bahn-Stammstrecke zwischen Pasing und Ostbahnhof gebunden gewesen. Fahrgäste, die sich auf eigene Faust ein Taxi nahmen, könnten dennoch Probleme mit der Erstattung des Fahrpreises bekommen. Denn es gibt bei der Beantragung einiges zu beachten. So muss man sich etwa „erfolglos um Kontaktaufnahme vor Ort mit der Fahrkartenverkaufs- oder Informationsstelle des Eisenbahnunternehmens“ bemüht haben.