Süddeutsche Zeitung

Repair-Cafe:"Es geht um den Gedanken der Nachhaltigkeit"

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Monika Wahl organisert das erste Olchinger Repair-Cafe

Interview von Ariane Lindenbach, Olching

Reparieren statt einfach in den Müll: Seit ein paar Jahren wächst in vielen Kommunen eine Gegenbewegung zur Wegwerfgesellschaft. Der neue Trend ist nicht nur eine konträre Lebenseinstellung zum ungezügelten Einkaufen. Sondern er hilft auch, die Umwelt zu schonen. Ein Trend sind dabei die in den Niederlanden entstandenen so genannten Repair-Cafes. Seit ein paar Jahren reparieren auch in Fürstenfeldbruck, Germering, Eichenau oder Gröbenzell Ehrenamtliche die unterschiedlichsten Dinge. Am Samstag öffnet erstmals in Olching ein Repair-Cafe. Die SZ sprach mit der Initiatorin, Monika Wahl.

SZ: Frau Wahl, dank Ihnen haben die Olchinger jetzt auch ein Repair-Cafe in ihrer Stadt. Wie kamen Sie auf die Idee?

Monika Wahl: Es haben sich noch vier Mitstreiter gefunden und wir haben die Notwendigkeit gesehen, in Olching ein Repair-Cafe zu gründen.

Wieso ist das Ihrer Meinung nach notwendig?

Es geht um den Gedanken der Nachhaltigkeit: reparieren statt wegwerfen. Und außerdem ist Olching eine Fairtrade-Stadt.

Sie sind die Initiatorin des Olchinger Repair-Cafes unter Trägerschaft der VHS. Hatten Sie Anregungen von außen?

Ganz einfach, ich bin seit fünf Jahren in Fürstenfeldbruck im Repair-Cafe unter anderem im Nähbereich als Reparateurin und als Mitorganisatorin an der Rezeption tätig. Dadurch sehe ich die Notwendigkeit des Reparierens und vor allem auch die Freude der Kunden über die Erhaltung und Nutzbarkeit der zum Teil emotionalen Dinge, wenn die Reparatur geglückt ist.

Ihre Mitstreiter sind auch alle Reparateure?

Wie in allen Repair-Cafes sind Handwerksmeister, Elektromeister, Ingenieure der unterschiedlichsten Fachrichtungen sowie Menschen mit großem Können und Interesse am Erhalt von Geräten und Dingen auch in Olching tätig.

Sie haben einen Aufruf gestartet, weil sie noch weitere ehrenamtliche Reparateure suchen. Gibt es bestimmte Bereiche, die noch nicht abgedeckt sind?

Wir brauchen grundsätzlich Menschen, die gerne etwas reparieren und keine zwei linken Hände haben. Es gibt die Abteilungen Elektrogeräte, Kleinmöbel und Spielzeug, Fahrräder, Textilien und Schmuck. Für diese Abteilungen wäre eine weitere Unterstützung sehr hilfreich.

Wie viele Ehrenamtliche sind es zurzeit?

Eine Handvoll, fünf oder sechs. Aber wir brauchen auf jeden Fall noch mehr Helfer.

Wenn ich als Kunde zu Ihnen komme, was muss ich beachten? Was kostet eine Reparatur, muss ich mich anmelden?

Sie können alles bringen, was einer alleine tragen kann, und zwar pro Termin immer nur ein Teil. Es gibt keine Voranmeldung, aber Sie müssen vor Ort warten, bis das Teil repariert ist. Und Sie zahlen letztendlich als Spende das, was es Ihnen wert ist.

Repair-Cafe, Samstag, 27. Juli, 13 Uhr bis 16 Uhr, Haus der Begegnung, Feurstraße 50, Olching

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Quelle:
SZ vom 26.07.2019
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