Sebastian Böhm lädt am Freitag, 9. Juni, zu einer etwa zwei stündigen Wanderung und Fledermauserkundung ins Ampertal ein. Der Forstingenieur ist seit Juni 2016 als Gebietsbetreuer für das Ampertal tätig. Treffpunkt ist der Parkplatz an der Amperbrücke bei Günding. Beginn ist um 20.30 Uhr. Anmeldung unter ampertal@gmx.de oder 0173/ 590 44 10.
SZ: Was ist ein Gebietsbetreuer ?
Sebastian Böhm: Ein Gebietsbetreuer ist eine Stelle, die im Rahmen des europäischen Naturschutzprojektes "Natura 2000" speziell in Bayern geschaffen wurde, um sogenannte Fauna-Flora-Habitat-Gebiete (FFH-Gebiete) und Vogelschutzgebiete zu betreuen. Das Ampertal ist eines von elf weiteren Gebieten in Oberbayern.
Wie kann man sich die Tätigkeit vorstellen?
Ich kümmere mich um Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung und natürlich Arten- und Biotopschutz. Die Tätigkeiten sind sehr unterschiedlich. Zum Teil geht es auch darum, die Entwicklung des Lebensraums zu dokumentieren, etwa Libellen zu erfassen, um einen Überblick über die im Gebiet lebenden Arten zu bekommen.
Warum haben Sie sich dazu entschieden Gebietsbetreuer zu werden?
Ich bin im Ampertal aufgewachsen und habe dort in meiner Kindheit viel Zeit verbracht. Durch mein abgeschlossenes Studium als Forstingenieur und einige Praktika bin ich fachlich sehr gut für die Stelle geeignet. Ich arbeite jetzt zu je 50 Prozent als Gebietsbetreuer und im Landschaftspflegeverband Dachau.
Was ist am Ampertal so besonders?
Das Ampertal hat eine wichtige Funktion als Biotopverbundachse zwischen dem Voralpenraum und der Donauniederung. Hier gibt es viele hochwertige Biotope, Niedermoore, Auwälder und historische Streuwiesen. Auch viele bedrohte und schützenswerte Tiere und Pflanzen leben hier.
Was erwartet die Teilnehmer der Fledermausführung im Ampertal?
Wir werden den Lebensraum genauer erkunden und dabei besonderen Wert auf Fledermäuse legen. Die Tiere sind aus biologischer Sicht sehr interessant, da sie die einzigen Säugetiere sind, die sich aufs Fliegen spezialisiert haben und nachtaktiv sind. Wir werden ihren Flug mit Hilfe von Taschenlampen verfolgen und haben auch einen sogenannten "Bat-Detector" dabei. Dieser macht die normalerweise nicht vernehmbaren Laute hörbar und hilft uns dabei das Jagdverhalten und die Orientierung der Tiere besser zu verstehen.