Reden wir über:Kraulen übers Pucher Meer

Bruck: Wasserwacht am Pucher Meer

Foto: Johannes Simon

Wasserwachtler Roman Nauman lädt zum Volksschwimmen ein

Interview von Stefan Salger

Die Brucker Ortsgruppe der Wasserwacht lädt an diesem Samstag wieder ans Pucher Meer zum Volksschwimmen ein. Vier verschiedene Distanzen können am Nachmittag in Angriff genommen werden: Die Sprintstrecke über 50 Meter reicht vom Ufer bis zur Badeinsel. Wer wieder zurückschwimmt, hat die 100-Meter-Distanz bewältigt. Für Ausdauerndere gibt es zudem die Mittelstrecke über 350 Meter sowie die Langstrecke über 700 Meter. Etwa 25 Mitglieder der Wasserwacht sorgen für Sicherheit und informieren über ihre Tätigkeit. Alle Teilnehmer erhalten eine Medaille und eine Urkunde. Ortsgruppenchef Roman Naumann, 51, hält solche Angebote auch angesichts tragischer Badeunfälle für sehr wichtig.

SZ: Volksschwimmen, das klingt doch recht antiquiert. Warum ist das sehr wohl zeitgemäß?

Roman Naumann: Es ist ähnlich wie beim Markennamen Volkswagen. Es soll klar werden, dass sich das Angebot an alle richtet, in jedem Alter. Und zeitgemäß ist es auch deshalb, weil wir dabei zeigen, wie schön es ist, jenseits von Bädern auch mal in einem See zu schwimmen. Manche Leute trauen sich das nicht so recht, da ist es ganz gut, wenn wir Wasserwachtler ihnen ein Gefühl der Sicherheit geben.

Mussten Retter in den letzten Jahren beim Volksschwimmen schon mal eingreifen?

Nein, Gott sei Dank noch nie.

Stimmt es, dass immer weniger Kinder und Jugendliche schwimmen können?

Meinem Eindruck zufolge ja. Zwar können sich viele durchaus eine Weile über Wasser halten, aber sie schwimmen unsicher. Das kann an mangelnder Praxis liegen, manchmal haben die Eltern auch zu wenig Zeit, ihre Kinder zum Baden zu begleiten. Wir erreichen auch nicht alle mit unseren Anfängerschwimmkursen, zumal es dafür in der Amperoase nicht genügend freie Kapazitäten gibt. Wie wichtig es ist, schwimmen zu lernen, haben wir leider im vergangenen und auch bereits in diesem Jahr bei den tragischen Badeunfällen gesehen. Aber schwimmen können ist nicht nur überlebenswichtig, es macht auch Spaß. Und gerade die Begeisterung wollen wir mit dem Volksschwimmen wecken.

Wie viele Teilnehmer erwarten Sie?

Letztes Jahr war das Wetter schlecht, da kamen nur etwa 60. Am Samstag dürfte das Wetter gut werden, wir rechnen also schon mit etwa hundert Teilnehmern.

Kommen da nicht nur wieder Kinder, die schon sehr gut schwimmen können?

Nein, das ist meistens ganz gut gemischt. Viele Eltern oder Großeltern mit Kindern und Enkel dürften wohl wieder mitmachen. Übrigens nutzen dieses Angebot auch viele Erwachsene gerne, der älteste Teilnehmer war 80 Jahre alt. Manche haben auch einen Krankenkassentarif gewählt, bei dem ihnen eine gesunde Lebensweise angerechnet wird. Die bekommen dann einen entsprechenden Stempel.

Volksschwimmen am Pucher Meer, Samstag, 30. Juli, 14 bis 18 Uhr, Unkostenbeitrag 2,50 Euro

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