Reden wir über:Ein FSJ beim Sportverein

Holzmann Otto, Abteilungsleiter SV Germering

Otto Holzmann war 25 Jahre Abteilungsleiter beim SV Germering.

(Foto: Privat)

Otto Holzmann kümmert sich um junge Betreuer beim SV Germering

Viele Schulabsolventen, die noch nicht wissen, welche berufliche Richtung sie einschlagen wollen, nutzen das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) als Orientierungsmöglichkeit. Jedes Jahr absolvieren etwa 4000 junge Menschen in Bayern ein FSJ. Im Landkreis bietet unter anderem der SV Germering Stellen dafür an. Drei Stellen waren ausgeschrieben, eine Freiwillige wurde gefunden. Otto Holzmann war 25 Jahre Abteilungsleiter beim SV Germering und unterstützt den Verein nun unter anderem bei der Betreuung der FSJ-Kräfte.

SZ: Welche Voraussetzungen müssen die Bewerber für ein FSJ bei Ihnen erfüllen?

Otto Holzmann: Eine allgemeine Voraussetzung ist der erfolgreiche Abschluss der Schule und ein Mindestalter von 16 Jahren. Ich versuche bei uns in der Leichtathletikabteilung möglichst volljährige Freiwillige zu finden. Vor allen Dingen wegen der Verantwortung, die im Rahmen ihres Einsatzes übernommen wird. Wir bieten Freiwilligendienste im Sport an, deshalb ist es selbstredend, dass eine gewisse Leidenschaft für den Sport, am besten noch ein Faible für die Leichtathletik, gegeben sein sollte.

Welche Aufgaben haben die FSJ-Kräfte?

In erster Linie die Übungsleiter im Trainingsbetrieb zu unterstützen. Bei Leichtathletikveranstaltungen helfen sie in der Organisation und Vorbereitung mit. Da kann die FSJ-Kraft auch im organisatorischen Bereich Erfahrungen sammeln. Das Einsatzgebiet ist wirklich sehr vielfältig, der Schwerpunkt liegt aber im direkten Umgang mit Kindern und Schülern. Im Lauf des Jahres müssen sie auch ein Projekt durchführen. Das kann sehr unterschiedlich gestaltet sein, das kann etwas Sportliches oder Soziales sein, zum Beispiel ein Schnuppertraining.

Welche Inhalte werden in den Seminaren vermittelt und wo werden sie angeboten?

Es gibt die Pflichtseminare, die vom Träger des FSJ, der Bayerischen Sportjugend, organisiert werden. Zu Beginn müssen sie ein dreiwöchiges Einführungsseminar besuchen. Hier wird auch eine Übungsleiterausbildung mit Abschlussprüfung absolviert. Sie bekommen somit das Rüstzeug für den täglichen Einsatz im Verein. Dann findet noch ein Zwischen- und ein Schlussseminar, jeweils eine Woche, statt. Die Seminare sind bayernweit verteilt. Das sind an die 300 Leute, die werden eingeteilt in Seminargruppen mit 25 Personen, die dann in den einzelnen Regierungsbezirken verteilt werden. Für die Freiwillige bei uns findet es in Dachau statt. Das Zwischenseminar wird in Lenggries und das Schlussseminar in Regen im Bayrischen Wald sein.

Für welche berufliche Weiterbildung ist speziell das FSJ beim SV Germering nützlich?

Die Freiwilligendienste im Sport sind keine berufliche Ausbildung. Es ermöglicht eine Orientierungsphase nach der Schule und stellt für beide Seiten eine Win-Win-Modell dar, das gerade junge engagierte und zielstrebige Personen anspricht und einen entscheidenden Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung leisten kann. Wenn jemand danach Sport studieren sollte, ist das sicherlich ein guter Einstieg.

Bietet der SV Germering jedes Jahr Stellen für ein FSJ an?

Ja, wir bieten das immer an. Es ist aber doch sehr unterschiedlich, wie viele Freiwillige wir finden. Vergangenes Jahr hatten wir Pech gehabt, da hat sich niemand beworben. Im Jahr 2015/2016 haben wir dagegen drei Mitarbeiter gefunden.

Welche Erfahrungen wurden bisher gemacht?

Nur positive. Sie haben sich gut in den Trainingsbetrieb eingefügt und kommen gut bei den Jugendlichen an. Teilweise sind uns die Freiwilligen als Trainerinnen und Trainer bis jetzt erhalten geblieben. So kommt man auch an Übungsleiternachwuchs.

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