Kultur:Programm aus dem Spuk-Keller

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Auch Marcel Reich-Ranicki ist wieder mit dabei, dieses Mal in Form des Geistes von Yoda. (Foto: Puchheimer Kulturzentrum)

Für die Präsentation der Termine fürs nächste Halbjahr hat sich das Puchheimer Kulturzentrum erneut ein unterhaltsames Puppen-Video ausgedacht. Dieses Mal wird es gruselig.

Von Florian J. Haamann, Puchheim

Es spukt im Puchheimer Kulturzentrum. Bei den Vorbereitungen auf den Talk im Puc, bei dem gleich das neue Halbjahresprogramm vorgestellt werden soll, entdeckt Mitarbeiter Matthias von Eber eine aus mysteriösen Gründen geöffnete Tür. Kollegin Greta kommt dazu, auch sie hat etwas komisches gehört. Eber entschließt nachzusehen, befestigt die Handykamera auf einem Stativ und verschwindet in der Dunkelheit. Noch während Greta ihre Vermutungen in die Kamera spricht, ertönt ein Schrei. Sie geht zur Tür, diesmal ist sie es, die schreit, und verschwindet. Die Tür schließt sich wie von Geisterhand. Stille. Werbung.

Erneut haben sich die Verantwortlichen des Kulturzentrums eine Geschichte ausgedacht, entlang derer sie mit den Figuren des Maisacher Puppenspielers und Kabarettisten Joe Heinrich in einem Video die Künstlerinnen und Künstler vorstellen, die in den nächsten Monaten auf der Bühne des Puc zu sehen sein werden. Entstanden ist die Idee während der Pandemie, als Ersatz für den beliebten "Talk im Puc", bei dem sonst der Leiter Michael Kaller echte Künstler vor echtem Publikum auf die echte Bühne im Puc eingeladen hatte, um das neue Programm des Hauses vorzustellen. Die halbjährlichen Puppenvideos sind mittlerweile selbst zu kleinen kulturellen Schätzen geworden, mit ihrer Liebe zum Detail, den schönen Geschichten und natürlich den Organisatoren, die die Figuren sprechen.

Doktor Philipp Lüttgenhaus (Michael Kaller) und Kollegin Greta (Andrea Ritter) sind auf der Spur des Eindringlings. (Foto: Puchheimer Kulturzentrum)

Kaller schlüpft regelmäßig in die Rolle des zerstreuten Hasen Doktor Philipp Lüttgenhaus. So auch dieses Mal. Beim Rundgang entdeckt er die immer noch laufende Kamera. Ganz im Stile des Horrorklassikers Blair-Witch-Projekt nimmt er sie in die Hand, geht in den Raum, die Linse auf sich gerichtet. Es ist dunkel, gruselige Musik setzt ein. Wieder geht es in die Werbung. Da tritt nun eine Figur auf, die man schon aus früheren Programmvideos des Puc kennt: Marcel Reich-Ranicki (gesprochen von Joe Heinrich). Dieses Mal als grüner Geist von Yoda, um die anstehenden Veranstaltungen vorzustellen.

Höhepunkt des Programms ist vom 7. bis 16. Oktober die nächste Inszenierung der Puchheimer Taschenoper. Gezeigt wird Carl Maria von Webers "Der Freischütz". Es ist aber auch ein trauriger Anlass, denn es wird nach 18 Jahren das letzte Werk sein, dass die Taschenoper inszeniert. Begleitet wird das Stück von einer Ausstellung mit dem Titel "201 Jahre Freischütz" auf der Galerie des Puc, einer Leihgabe aus dem Carl-Maria-von-Weber Museum im Dresden.

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Anfang Juli findet im Puc das Finale des Bandwettbewerbs "The clash of the music generations" statt, am 4. Juli gibt es zum zweiten Mal das American-Roots-Festival, am 14. Juli treten Gerhard Polt und die Well-Brüder aus dem Biermoos auf, es folgen das Puchheimer Jugendkammerorchester (28. Juli) und die Bluestrings (29. Juli). Im August ist Spielpause, bevor es im September mit der Puchheimer Countrynacht (15. September) und der Kabarettistin Fee Brembeck (16. September) weitergeht. Am 26. Oktober eröffnet die Ausstellung "Geister - zwischen den Welten". Am 11. November können sich die Besucher auf die nächste Puchheimer Brettlnacht freuen und am 20. November auf die besten Solo-Nachwuchstänzer des internationalen Festivals in Stuttgart. Fortgeführt wird außerdem die Kammermusik im Puc, die Jazz-Reihe bekommt mit "Hello!Jazz" einen neuen Namen und ein neues Konzept, künftig treten dort Nachwuchsmusiker des jungen Münchner Jazzpreises auf.

Im Horror-Keller ist mittlerweile auch Doktor Lüttgenhaus vom unbekannten Eindringling, der hier und da schattenhaft zu erkennen ist, überwältigt worden. Doch nach und nach werden die drei mutigen Mitarbeiter wach, auch der Wolpert, eine weitere von Heinrichs Figuren, taucht auf. Bleibt nur noch die Frage, ob sie als Quartett eine Chance haben, die Situation zu lösen.

Das komplette Programm des Puchheimer Kulturzentrums für die Monate Juli bis Dezember sowie das Vorstellungsvideo gibt es unter www.puc-puchheim.de

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