Kultur :Ein Raum, 87 Künstler

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David Hardy, Mitbegründer des Pariser Kunstzentrums 59Rivoli, präsentiert das Bild eines Tuba-Spielers. (Foto: Teresa Kögl)

Das Puchheimer Kulturzentrum bittet Markus Quicker eine Ausstellung zu kuratieren. Mit „Are you happy – really, again“ ist ihm ein spannendes Konzept gelungen.

Von Teresa Kögl, Puchheim

Die Werke von 87 Kunstschaffenden aus unterschiedlichen Ländern befinden sich in diesem Raum. „Are you happy – really, again“ lautet der Titel der neuen Ausstellung in der Galerie des Puchheimer Kulturzentrums, die der Karlsruher Künstler Markus Quicker kuratiert hat.

Mit dabei ist unter anderem ein Werk des „Suisse Marocain“ Schweizer Marokkaner – genannten David Hardy, der das Pariser Kunstzentrum 59Rivoli mitgegründet hat. Hardys Kunst erinnert mit seinen bunten Farben und verzerrten Figuren an den Surrealismus. Die in der Puc-Galerie ausgestellte Arbeit etwa zeigt einen blauen Tuba-Spieler, der auf einem kleinen Stuhl sitzt.

Eine Fotografie hält eine Performance der Newcomerin Imma fest. (Foto: Teresa Kögl)

An einer anderen Wand im Raum hängt eine Fotografie, die einen laufenden Wasserhahn zeigt, aus dem eine junge Frau trinkt. Es ist eine Leihgabe der Newcomer-Performance-Künstlerin Imma. „Das ist ein Ausschnitt aus einer Performance von ihr“, sagt Quicker, „da lag sie zwanzig Minuten lang im Wasser und hat getrunken.“ Nur einen Meter entfernt hängt eine Arbeit, die von Quicker selbst stammt. „Immer Ich!“ heißt das Bild, das einen Druck von Henri Matisses „Der Tanz“ mit einer kleinen Troubadix-Figur aus den Asterix-Comics kombiniert. „Troubadix ist ja eigentlich aus dem Comic und darf ja nie mitmachen und hier darf er eben auch nicht bei Matisse mitmachen“, erklärt der Künstler.

„Spur des Herzens“ von Young Ju Ha zeigt die Linien, die ein entfaltetes Origami-Herz auf dem Papier hinterlässt. (Foto: Teresa Kögl)

Neben Quicker ist eine weitere Künstlerin, deren Arbeit in „Are you happy – really, again“ ausgestellt ist, bei der Vernissage anwesend. Young Ju Ha arbeitet mit Origamifaltungen und den Mustern, die diese auf dem Papier hinterlassen. Unter dem Titel „Spur des Herzens“ hat sie auf verschiedene Weisen ein Origami-Herz gefaltet, das Papier wieder geöffnet und abgemalt. Das von ihr ausgestellte Bild zeigt eines dieser Auffaltungen. „Ich dachte, wenn man einen Schritt nach dem anderen macht und dann die fertige Herzform wieder auseinanderfaltet, kann man sehen, woraus die Liebe besteht“, sagt Young Ju Ha, deren Werke auch schon in mehreren Einzelausstellungen in München präsentiert wurden. „Ich wollte immer schon Teil einer Gruppenausstellung sein“, sagt sie.

Der Titel der Ausstellung ist vom gleichnamigen Lied der US-amerikanischen Rockband „Iron Butterfly“ inspiriert. Den Song hat Quicker in seinem Atelier gehört. „Da gibt es auch Musiker und die haben den Song gespielt“, sagt er, „da hab ich mir gedacht, das wäre doch eigentlich ein guter Ausstellungs-Titel.“

Horst Dinges, dem Leiter des Puc, gefällt die Vielfalt an Künstlern und Künstlerinnen. „Ich bin hier auch mehrfach durch den Raum gelaufen und es gibt Dinge, die habe ich erst beim fünften Vorbeigehen gesehen“, sagt er. Die Dichte der Kunstwerke sehen die Veranstalter nicht als Problem, sondern als Bereicherung. „Bei der Anordnung habe ich darauf geachtet, dass die Formen auf den Bildern logisch zusammenpassen“, sagt Quicker. Dies fällt zuerst nicht auf, doch wer es weiß, findet an einer Wand erstaunlich viele Kreise, während an der anderen die Bilder durch Linien und Balken verbunden scheinen.

Die Ausstellung „Are you happy – really, again“ ist noch bis zum 7. Januar 2025 im Puchheimer Kulturzentrum zu sehen

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