Puchheim:Zauberhafte Zeder und angeflogene Eiche

Puchheim: Uta Stöckel (links) hat ihre Eiche als Sämling vor ihrem jätenden Mann gerettet. Marlis Domes hat die Zeder aus Italien mitgebracht.

Uta Stöckel (links) hat ihre Eiche als Sämling vor ihrem jätenden Mann gerettet. Marlis Domes hat die Zeder aus Italien mitgebracht.

(Foto: Matthias F. Döring)

Bund Naturschutz zeichnet Familien aus, die sich für die großen Gewächse in ihren Gärten einsetzen

Von Ingrid Hügenell, Puchheim

Uta Stöckel hat ihren Baum gerettet, als er gerade zwei Blätter hatte und ihr Mann ihn jäten wollte. Marlis Domes hat ihren in Italien in einer Gärtnerei gekauft. Denn sie fand die Zedern rund um den Kurort Montegrotto "so zauberhaft", erzählt sie. Marlis Domes hat die Zeder vor 50 Jahren in ihren Garten gepflanzt, "und sie ist gewachsen wie verrückt", berichtet sie. Offenbar gefiel es ihr im Garten am Puchheimer Richard-Wagner-Weg. Uta Stöckel hat die kleine Eiche in der Olchinger Straße vor gut 40 Jahren vor dem Ausreißen bewahrt. Die Zeder ist inzwischen etwa 20 Meter hoch, die Eiche hat es auch schon auf 15 gebracht.

Beide Familien sind kürzlich vom Puchheimer Bund Naturschutz ausgezeichnet worden, als vorbildliche Baumbesitzer, so wie auch die Familie Kay für ihre Linde im Garten. Der BN möchte so Menschen ehren und ermutigen, die trotz der Arbeit, die ein Baum machen kann und möglicher Streitigkeiten mit den Nachbarn einen großen Baum wachsen lassen.

Der ökologische Nutzen der Bäume sei unbestritten, heißt es in der Mitteilung des BN. Sie schützen das Klima, weil sie Kohlendioxid aufnehmen und im Gegenzug Sauerstoff abgeben. Sie filtern Staub aus der Luft, schlucken Lärm, spenden Schatten und Kühle, befeuchten die Luft, schützen vor Wind und bieten Insekten, Vögeln und Säugetieren einen Lebensraum.

Sowohl Uta Stöckel als auch Marlis Domes berichten von vielen Singvögeln in ihren Bäumen, und auch von Eichhörnchen. Beide hatten auch schon Diskussionen mit den Nachbarn, wobei Stöckel betont, dass sich die jetzigen über den Schatten des Baumes freuen, der an der Grundstücksgrenze steht und ihr zufolge nicht mehr gefällt werden darf. Sie ist selbst Mitglied beim Bund Naturschutz, weshalb Erika Schmidt, die in der Nähe der Stöckels wohnt, die Eiche und deren Geschichte kannte. Schmidt hatte die Idee für die Auszeichnung. "Wir wollen den Baumbesitzern den Rücken stärken", erklärt sie. Die Geehrten bekamen eine Urkunde und ein Buch über Bäume.

Die Ortsgruppe möchte nun weitere Baumbesitzer ehren und bittet um Vorschläge. Gesucht werden Besitzer von Bäumen, die durch ihre Größe und beherrschende Stellung im Garten auffallen, aber auch Bäume, "die durch missgünstige Nachbarn oder Baurecht gefährdet sind". Wer einen solchen Baum kennt, kann sich an Erika Schmidt wenden, Telefon 089/80 42 12, E-Mail PuESchmidt@gmx.de, oder an Reinhard Gatz, Telefon 089/80 78 12.

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