Süddeutsche Zeitung

Puchheim:Warten auf Zebrastreifen

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Nach Straßensanierung lässt Firma die Stadt Puchheim im Stich

Die Verkehrsschilder, die auf die beiden Zebrastreifen hinweisen, sind seit Wochen verhüllt. Fußgänger und Autofahrer in der Adenauerstraße im Zentrum Puchheims sollen nicht irregeführt werden, denn die weißen Streifen auf der Fahrbahn fehlen. Zwar hat eine Firma bereits im Sommer die Asphaltdecke in der Straße erneuert, aber die weißen Streifen, die die beiden Übergänge markieren, nicht aufgetragen. Diese Arbeit wurde einem Subunternehmer übertragen, der sich nach Angaben des Bauamtes Zeit lässt.

Die Adenauerstraße liegt mitten in der Planie im Zentrum der Stadt, wo viele Menschen leben, insbesondere Kinder. Die beiden Zebrastreifen sollen beim Überqueren der viel befahrenen Straße helfen. Einer liegt gegenüber einem Supermarkt, der andere einige hundert Meter entfernt in Richtung Rathaus, dort wo sich öffentliche Einrichtungen wie Jugendzentrum, Bürgertreff sowie ein Kinderhaus befinden.

"Es dauert nicht mehr lange und dann kracht es", kritisierte Sonja Strobl-Viehhauser (CSU) am Dienstag im Stadtrat die Verzögerung. Obendrein habe sich die Straße wegen etlicher Baustellen in ein wahres Labyrinth verwandelt. Der Amperverband verlege neue Wasserleitungen, wurde ihr beschieden. Dass die Zebrastreifen noch nicht wieder aufgebracht wurden, sei "ungenügend", räumte Bürgermeister Norbert Seidl (SPD) ein, aber knifflig. Der Leiter des Tiefbauamtes erzählte der SZ, dass er jede Woche bei der Firma nachhake. "Das ist die einzige Möglichkeit, Druck zu machen, denn wir haben keine direkte Handhabe", sagte Christoph Wnuczak. Die Straße habe erneuert werden müssen und die Kommune diese Arbeit an eine bewährte Firma vergeben. Der Belag sei inzwischen erneuert, aber das Aufmalen der Streifen könne das Unternehmen nicht selber ausführen. Es habe die Arbeit an einen Subunternehmer vergeben. In München gebe es aber nur drei Firmen, die diese Arbeit durchführen, die quasi eine Monopolstellung hätten und mit Aufträgen überhäuft würden.

Der Kommune seien die Hände gebunden, viel mehr als mahnen könne man nicht, sagte Wnuczak. Der einzige positive Aspekt sei, dass an beiden Stellen in der Mitte Verkehrsinseln liegen, die die Sicherheit für die Fußgänger erhöhen.

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SZ vom 27.10.2016 / bip
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