Bilanz:Sonnig, rekordverdächtig, friedlich

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Eines der Fahrgeschäfte auf dem Puchheimer Volksfest. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Die Puchheimer sind sehr zufrieden mit dem Ablauf ihres Volksfestes. Auch weil in diesem Jahr das April-Wetter so frühlingshaft ist.

Von Karl-Wilhelm Götte, Puchheim

Das Puchheimer Volksfest geht jedes Jahr wieder ins Risiko, was das Wetter angeht. Anfang April, wenn dort das erste Volksfest weit und breit losgeht, ist noch längst keine Zeit für stabiles Sonnenwetter. In den vergangenen zwei Jahren vermiesten Regen und Kälte die Bilanz für die Schausteller draußen und für die Wirtsfamilie Mörz drinnen. Diesmal war es ganz anders, wie auch das städtische Volksfestteam zufrieden mitteilt: „Sonnig, rekordverdächtig und friedlich ist es gewesen.“ Für die Stadt ist das Fest identitätsstiftend geworden, entsprechend umfassend hat sie sich wieder engagiert. Nicht nur mit einem Zuschuss von 35 000 Euro, sondern auch programmatisch. „Einfach laufen lassen geht nicht“, bekräftigt Volksfestreferent Thomas Hofschuster (CSU): „Wir hängen uns beim Programm richtig rein. Es reicht nicht, nur am Freitag und Samstag Party zu veranstalten.“

Natürlich gab es an den zehn Volksfesttagen auch wieder Standardprogrammpunkte. Auch die sind der Stadt wichtig, wie der Seniorennachmittag am Montag. „1300 ältere Menschen waren sicherlich da“, sagt Hofschuster und freut sich über die Resonanz. Die ist durchaus kostspielig, weil die Stadt für jede Besucherin und jeden Besucher ein Hendl und eine Maß Bier spendiert. Der Volksfestreferent zufrieden: „Da sind viele dabei, die alleine und froh sind, zum Ratschen mal rauszukommen.“ Das Pflegeteam vom „Haus Elisabeth“ ermöglicht auch den Rollstuhlfahrern in der Einrichtung, zum Volksfest zu kommen. Abends zum üblichen Kabarettabend, diesmal mit der Couplet-AG, die ihr Frontmann Jürgen Kirner vor gut 30 Jahren auf die Bühne brachte, war das Zelt auch gut gefüllt.

Außer am Freitag organisierte die Stadt jeden Tag ein Rahmenprogramm. Der Kindertag am Mittwoch nahm nicht nur im Programm-Flyer den meisten Platz ein, er war auch von der Kindersprechstunde des Bürgermeisters Norbert Seidl (SPD) bis zum Ballonflug-Wettbewerb ein Highlight des Festes. Auch weil die Goldtaler-Aktion prima funktionierte. „Die haben sie uns aus den Händen gerissen“, so Hofschuster rückblickend. Zum Preis von zehn Euro gab es elf Goldtaler, die die Kinder an den diversen Ständen und Fahrgeschäften ausgeben konnten. Die Schausteller waren natürlich angesichts des sonnigen Wetters „sehr zufrieden“, wie sich Hofschuster bei diesen erkundigte.  So volle Fahrgeschäfte habe es selten gegeben. Schön ist auch der „Tradivari“-Donnerstag. Da kommen am späten Vormittag „Nachbarn zu Besuch“, diesmal Seniorinnen und Senioren aus der Gemeinde Eichenau. Abends gab es dann einen Heimatabend des Landkreises Fürstenfeldbruck mit der Bayerischen Weißwurstkönigin und den Alphörnern des Puchheimer Blasorchesters.

Am ersten Volksfestsonntag ging die Stadt besonders mit Riesenaufwand in die Vollen, fand doch gleichzeitig der Marktsonntag auf der zentralen Lochhauser Straße statt.  Ein Rikscha-Service kutschierte die Marktsonntagsbesucher zum Volksfest und wieder zurück. Genaue Umsatzzahlen der Wirtsfamilie liegen noch nicht vor, doch der war „deutlich besser als in den Jahren zuvor“, so erste Schätzungen von Thomas Hofschuster, der als dritter Bürgermeister gerade den Amtschef Seidl vertritt. Das deckt sich mit dem Eindruck von Nadine Mörz von der Wirtsfamilie, die seit mehr als zehn Jahren das Fest betreibt. Bereits nach drei Festtagen stand für sie fest: „Puchheim ist ein Selbstläufer.“ Deshalb hat Seniorchef Jochen Mörz, der wieder einen Ochs am Spieß drehen ließ und ebenfalls „Zufriedenheit“ mit dem wirtschaftlichen Ergebnis kundtat, auch die Zusammenarbeit mit der Stadt bis 2028 verlängert. Dass es zehn Tage lang wirklich „ohne besondere Vorkommnisse“ zuging, bestätigt auch die Germeringer Polizei, die für Puchheim zuständig ist.

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