Puchheim:Sicherheit soll erhöht werden

Puchheim: Die Polizei in Germering wird für Germering, Puchheim, Eichenau und Alling zuständig sein.

Die Polizei in Germering wird für Germering, Puchheim, Eichenau und Alling zuständig sein.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Polizeipräsident Günther Gietl stellt neue Inspektionsstruktur vor

Von Karl-Wilhelm Götte, Puchheim

Bringt die Polizeireform für Puchheim und die Nachbarorte mehr oder weniger Sicherheit? Bei der Puchheimer Bürgerversammlung stellte Polizeipräsident Günther Gietl das Polizeikonzept für die Kommunen im Osten des Landkreises vor. Fest steht,dass Puchheim der Polizeiinspektion (PI) Germering zugeschlagen wird. Bisher war die Stadt an die Dienststelle im nahen Gröbenzell angebunden. Von Frühjahr 2019 an braucht eine Polizeistreife, um zu einem Einsatz in Puchheim zu kommen, nicht mehr drei sondern mindestens zehn Minuten. Gietl versprach den 120 Besuchern der Bürgerversammlung, dass es dadurch keinen Verlust an Sicherheit geben werde.

Bürgermeister Norbert Seidl (SPD) fand offenbar keinen Ansatzpunkt, um Gietl zu widersprechen. Dabei hatte Seidl vor einigen Wochen noch Puchheim als Standort für die zusammengelegte PI mit Olching und Gröbenzell angeboten. "Der Standort der PI ist nicht entscheidend", hatte der Präsident zuvor erklärt, "sondern wie viele Streifenwagen wir draußen haben, um schnell an einem Tatort zu sein." Das überzeugte offenbar Seidl und die Besucher der Versammlung. "Egal, wie viel Geld wir dort investieren würden, das Gebäude in Gröbenzell kann nicht auf den geforderten Sicherheitsstandard gebracht werden", stellte Gietl klar. Langfristig sei ein neues staatseigenes Dienstgebäude notwendig. Ob das voraussichtlich in Olching oder anderswo gebaut werde, vermochte Gietl nicht zusagen. "Auf jeden Fall wird es einige Jahre dauern", meinte der Präsident im Gespräch mit der SZ. Sechs, sieben Jahre wären nach seinen Erfahrungen - zum Beispiel mit Gauting - durchaus realistisch. Die Kosten veranschlagt Gietl schon mal mit 4,5 Millionen Euro.

Die PI Germering wird künftig für etwa 90 000 Einwohner zuständig sein, auch für Eichenau. PI-Leiter Jürgen Dreiocker bestätigte, dass seine Beamten auch weiterhin die 18 000 Einwohner von Gilching betreuen. "Wir geben Gilching erst an Gauting ab, wenn dort das neue Dienstgebäude fertig ist." Ob der Neubau dort mit dem Beginn der Umstrukturierung 2019 fertig sein wird, ist ungewiss. Wie viele zusätzliche Kollegen Dreiocker in Germering unterbringen muss, wenn von Germering Puchheim und Eichenau mitbetreut werden und Olching eine entsprechende Anzahl von Polizisten abgeben muss, steht noch nicht fest. Doch der Germeringer PI-Chef ist überzeugt, genügend Büroplatz zu haben. "Zur Not stellen wir im Hof einen Container auf", so Dreiocker.

Ob das Versprechen von Polizeipräsident Gietl, in Puchheim mehr Streifenwagen auf der Straße zu haben, sich erfüllen wird, bleibt abzuwarten. "Wir schaffen mit diesem Konzept größere Inspektionen mit gerechterer Personalzuteilung", sagte Gietl, "und verbessern damit die bürgernahe Versorgung." Denn diese Zusammenlegung der Dienststellen spare Funktionsstellen von Leitern und Stellvertretern, die in mehr Streifenwagen auf die Straßen und in den Orten umgesetzt werden könne. Bisher tun für die Dienststelle in Germering laut Gietl zwei Streifen rund um die Uhr Dienst. Ob sich das erhöht, ist fraglich. "Vielleicht kommen wir mal auf drei", stellte Gietl in Aussicht. Zwei Germeringer Streifenwagen für Germering, Alling, Puchheim, Eichenau und vielleicht noch Gilching? Viel ist das nicht. In Gröbenzell und Olching fährt bisher lediglich jeweils ein Fahrzeug tagsüber und nachts Streife.

Momentan hat die PI Gröbenzell noch einen Ist-Personalstand von 38 Polizisten. Olching, das auch Maisach und Egenhofen mitbetreut, hat augenblicklich eine Ist-Personalstärke von 45 Polizisten. Die PI Germering verfügt bisher mit 49 Stellen über die größte Dienststelle im Osten des Landkreises. Natürlich würde es bei größeren Einsätzen Unterstützung aus Fürstenfeldbruck, aus Gauting und aus München geben. Gietl versicherte, dass durch die Umstrukturierung "keine Stelle abgezogen wird". Der Polizeipräsident weiß um den Bevölkerungszuwachs besonders im Osten. "Dafür ist auch mehr Personal notwendig." Das wird so schnell jedoch nicht passieren. Er rechnet für seinen Zuständigkeitsbereich mit 26 Inspektionen und vier Kripo-Dienststellen mit 500 Polizisten mehr als in Pension gehen werden. Diese Polizisten sind jedoch erst 2019/2020 ausgebildet. "Vielleicht schaffen wir dann auch in Germering und Olching drei statt zwei Streifen." Den Puchheimern teilte er die aktuelle Polizeistatistik für ihre Stadt mit. "Die Sicherheitslage ist bis Oktober 2017 sehr gut." Die Straftaten seien vergleichsweise um 15 Prozent, also um 120 Fälle zurückgegangen. Auch die Zahl der Wohnungseinbrüche sei von 13 auf sieben gesunken.

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