Süddeutsche Zeitung

Nachruf:Realschulleiter gestorben

Lehrkräfte und Schüler in Puchheim trauern um Herbert Glauz.

Überraschend ist am vergangenen Wochenende der Puchheimer Realschulleiter Herbert Glauz gestorben. Es sei ihm am Freitag noch gut gegangen, sagt Konrektorin Christine Heimann, er habe Fotos für die im Sommer geplante Verabschiedung gemacht. Glauz leitete die Schule seit 2009, am Ende des Schuljahres wollte er in Ruhestand gehen.

Heimann bezeichnet den Verstorbenen als lustigen und umgänglichen Menschen, der immer für die Schülerinnen und Schüler dagewesen und ihnen wertschätzend und positiv begegnet sei. Der plötzliche Tod treffe Lehrerinnen und Lehrer schwer. In der Realschule ist ein Trauerraum für Lehrkräfte und Schüler eingerichtet worden. Auch in der Elternschaft ist Glauz sehr geschätzt worden. Dafür spricht, dass er während der Corona-Zeit von Eltern für die BR-Aktion Corona-Helden vorgeschlagen wurde.

Ideen für die Schule

Der Rektor habe immer neue Ideen gehabt, um die Schule voranzubringen, sagt Heimann und nennt die gegenwärtig stattfindende Fortbildungsreihe zur KI in der Schule als ein Beispiel. Während des Corona-Shutdowns hat es ihren Worten nach kaum eine Woche gedauert, bis sämtliche Schülerinnen und Schüler am Online-Unterricht teilnehmen konnten.

Glauz war auch ein Schulleiter, der öffentlich zu Problemen Stellung nahm - was nicht alltäglich ist. Im Zusammenhang mit der jüngsten Pisa-Studie kritisierte er die Kultusminister und warf ihnen vor, zu wenig gegen den Leistungsabfall zu unternehmen. Gern hätte er vor dem Ruhestand die Öffnung der neuen Schulturnhallen für Realschule und Gymnasium mitgefeiert.

Glauz starb wenige Monate vor seinem 66. Geburtstag. Er hinterlässt eine Frau und drei Kinder.

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