Drei junge Männer aus Inning am Ammersee (Kreis Starnberg) sollen am Donnerstagabend am Bahnhof Puchheim und in einer S-Bahn Richtung München erheblichen Sachschaden angerichtet haben. Dem Bericht der Bundespolizei zufolge war das Trio am Bahnhof Puchheim gegen 20.15 Uhr einem 53-Jährigem aufgefallen, als es sich an einem Fahrkartenautomaten zu schaffen machte. Wie die Polizei später feststellte, war der Automat auf einer Fläche von 50 mal 80 Zentimeter zerkratzt und das Wort "Kosovo" eingeritzt worden. Der Zeuge fuhr dann mit der Richtung München fahrenden S 4, in die auch der 20 Jahre alte Deutsche, ein 21-jähriger Kosovare und ein 25-Jähriger Nigerianer einstiegen, und beobachtete zusammen mit anderen Fahrgästen, wie die Drei auf Sitzbänke herumstiegen und eine junge Frau belästigten. Der 21-Jährige fuchtelte für alle Reisenden erkennbar mit einem Messer herum. Wie ein Sprecher der Bahnpolizei sagte, seien aus der S-Bahn während der Fahrt mehrere Notrufe abgesetzt worden, so dass die Polizei in Pasing vorbereitet war.
Auf der normalerweise nur neun Minuten langen Fahrt von Puchheim nach Pasing soll der 20-jährige Inninger, den die Polizei für den Haupttatverdächtigen hält, mit der bloßen Hand so stark auf die Glasscheibe einer Türe geschlagen haben, dass sie auf einer Länge von 20 Zentimetern splitterte. Seine beiden Kumpel hätten ihn mit den Worten wie "Du traust dich eh nicht" dazu angestachelt. Es seien auch Fensterscheiben bespuckt worden, heißt es im Bericht. Am Bahnhof Pasing stiegen die Drei dann aus und wurden von der Polizei mitgenommen.
Der 20-Jährige Inninger hatte laut Bundespolizei bei einem Alkotest 1,35 Promille. Bei der Durchsuchung des 21-Jährigen wurde ein sogenannter Hirschfänger, ein feststehehendes Messer, entdeckt, womit wahrscheinlich der Fahrkartenautomat beschädigt wurde. Ermittelt wird noch, ob auch der 25-Jährige an den Tathandlungen beteiligt gewesen sei, wie die Polizei es formuliert. Wie hoch der Sachschaden ist, darüber wurden noch keine Angaben gemacht.