Puchheim:Puchheim darf sich "gesunde Kommune" nennen

Puchheim: Urkunde von der AOK: Christian Janßen von der Uni München (von links), Zweiter Bürgermeister Rainer Zöller, Alexandra Breisch und Martin Felber von der Krankenkasse AOK.

Urkunde von der AOK: Christian Janßen von der Uni München (von links), Zweiter Bürgermeister Rainer Zöller, Alexandra Breisch und Martin Felber von der Krankenkasse AOK.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Stadt und AOK starten das Projekt mit einer Befragung der Senioren

Von Eva Runkel, Puchheim

Zu den Titeln, die Städte und Gemeinden im Landkreis tragen, ist am Montag eine neue hinzugekommen. "Gesunde Kommune" heißt die Stadt Puchheim nun, weil sie wie 50 andere Kommunen in an dem gleichnamigen Projekt der Krankenkassen teilnimmt. In Puchheim ist es die AOK, die mit dem Projekt das Ziel verfolgt, die gesundheitliche Situation der Bürger auf lange Sicht zu verbessern.

Das Projekt hat eine Laufzeit von einem Jahr, läuft also bis Oktober 2019, da es eigentlich schon vor einem Monat begonnen hat. Ins Leben gerufen wurde es von Mandy Frenkel, die selber in der Stadtverwaltung tätig ist. Es gebe ein Gesetz, das die Krankenkassen dazu verpflichtet, jedes Jahr einen bestimmten Geldbetrag in Präventionsprojekte zu investieren, erzählt Frenkel. "Also haben wir überlegt, wie wir das am besten in Anspruch nehmen können." Das Projekt "Gesunde Kommune" mit der AOK als Partner der Wahl schien eine gute Option zu sein.

Dabei ist der Name "Gesunde Kommune" zunächst etwas irreführend. Es ist ja nicht so, dass in Puchheim bereits besonders viele gesunde Menschen leben oder dass die Auszeichnung auf ein außerordentliches Angebot zur Gesundheitsförderung zurückzuführen wäre.

Der Stadt und der Krankenkasse geht es darum, erst einmal herauszufinden, wie es überhaupt um die Gesundheit der Bürger steht. Dabei sind auch nur die Senioren die Zielgruppe der Aktion. Um die gewünschten Informationen zu erhalten, soll per Post ein Fragebogen an alle Senioren in Puchheim geschickt werden.

Wenn die Umfrage ausgefüllt und zurückgeschickt wurde, können die Ergebnisse dieser sogenannten Vollerhebung analysiert und ausgewertet werden. Somit soll ein möglichst genaues und auf Puchheim abgestimmtes Bild über die gesundheitliche Lage der Senioren entstehen.

Die Fragen zielen hauptsächlich auf die Lebensqualität und Erkrankungen ab, sowie auf eine Selbsteinschätzung der Befragten und den Gebrauch von sozialen Netzwerken. Diese seien zusammen mit einer positiven Lebenseinstellung ausschlaggebend für ein langes Leben, da sie auch der Einsamkeit entgegenwirken. Christian Janßen von der Hochschule München betont bei der Präsentation des Projekts, dass die Befragung absolut anonym und freiwillig sei und nicht einmal die Krankenkasse in den Besitz der Daten komme. Er zeigte sich optimistisch mit einer erwarteten Antwortquote von 25 bis 30 Prozent.

Um möglichst viele Menschen der Zielgruppe zu erreichen, hat sich auch der Seniorenbeirat zu einer Zusammenarbeit bereit erklärt. Man müsse "die Öffentlichkeitsarbeit pushen", so Frenkel, um möglichst viele Rückantworten und damit einen genaueren Überblick zu erhalten.

Martin Felber, Vertreter der AOK, berichtet von Kursen, die bereits speziell für Senioren angeboten werden. "Dort kommen aber nur ohnehin schon gesundheitsbewusste Menschen. Durch die Befragung hoffen wir ein größeres Umfeld zu erreichen."

Außerdem soll die Umfrage zeigen, in welchen Bereichen Bedarf an Angeboten herrscht. Ob Puchheim tatsächlich so gesund ist, wird sich zeigen.

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