Süddeutsche Zeitung

Puchheim:Zeichen für zivile Hartnäckigkeit

Seit fast 50 Jahren engagieren sich Bürger für eine gerechte Weltwirtschaftsordnung und Umweltschutz. Das Holztor am Bahnhof erinnert daran.

Von Peter Bierl, Puchheim

Am 11. Oktober vor 30 Jahren wurde auf Initiative von Campo Limpo am Bahnhof von Puchheim ein Mahnmal errichtet, um an die 500-jährige Ausbeutung des globalen Südens durch Europa zu erinnern, die mit den Fahrten von Christopher Kolumbus ihren Anfang nahm. Der Verein Campo Limpo wurde viel früher, im Februar 1975, gegründet und widmet sich der Hilfe zur Selbsthilfe in Brasilien sowie der Aufklärung vor Ort über den Zusammenhang von Ausbeutung und Umweltzerstörung.

Das Holztor wurde 2020 von seinem Schöpfer, dem Bildhauer und Theologen Franz Hämmerle, erneuert. Er entwarf auch eine zweite Inschrift. In Großbuchstaben steht nun darauf: "Weniger Macht mehr Leben." Die Stadt Puchheim lädt am Dienstag, 11. Oktober, zum Gedenktag um 18 Uhr zu einer Feierstunde dort ein. Neben Hämmerle sprechen Bürgermeister Norbert Seidl (SPD) und Professor Antônio Andrioli aus Brasilien, Träger des bayerischen Naturschutzpreises. Die "Grupo Latinoamerica" begleitet mit Musik aus den Anden.

Orientiert an der neuen Inschrift wollen Campo Limpo und das Puchheimer Podium anschließend um 19.30 Uhr im Pfarrzentrum St. Josef angesichts der aktuellen sozialen, politischen und ökologischen Krisen über eine global zukunftsfähigen Lebensweise diskutieren. Die Journalistin Renate Börger befragt Andrioli, Hämmerle und Seidl sowie Julia Traxel von der Agenda 21 im Landkreis, Marie Rothbucher von der Gruppe "Puchheim for Future" und Walter Ulbrich von Campo Limpo. Nach der Pause mit Andenmusik soll in offener Runde diskutiert werden.

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