Puchheim:Mehr als nur Wünsche

Die Stadt beginnt mit Geothermie und kämpft gegen Saatkrähen

Von Peter Bierl, Puchheim

Von der Idee bis zur Vollendung ist oft ein weiter Weg, die Zeit zieht sich von der Planung bis zum Spatenstich. In Puchheim gibt es eine Reihe von Projekten mit zum Teil jahrelangem Vorlauf, die im neuen Jahr verwirklicht werden sollen. Gleich im Frühjahr soll auf einer Wiese im Süden des Gewerbegebietes Ikaruspark in der Tiefe nach heißem Wasser gebohrt werden. Die Stadt erhofft sich aus der Geothermie umweltfreundlichere Energie und Gewinne. Ein gutes Jahrzehnt hat man im Rathaus an dem Projekt gebosselt, immer wieder sprangen private Partner ab, jetzt ist es soweit.

Als genauso zäh erweist sich das Projekt "Soziale Stadt", die Sanierung des Planieviertels, zumindest was die Beteiligung der großen Immobilienfirmen betrifft. Im Sommer hat die Deutsche Wohnen AG aus Berlin 440 Wohnungen übernommen und sich in einem städtebaulichen Vertrag mit der Kommune dazu verpflichtet, die Wohnblöcke aus den frühen Siebzigerjahren herzurichten. Anfangen will die Deutsche Wohnen nächstes Jahr mit den Außenanlagen. Parkplätze sollen entsiegelt und mehr Grünflächen entstehen. Leichter hatte es Bürgermeister Norbert Seidl (SPD) mit seinem Vorhaben, im Altdorf Wohnungen für Obdachlose zu errichten, trotz Protesten von Anwohnern. Statt zwölf wird es nur sechs Wohnungen geben, aber der Spatenstich ist für Frühjahr angekündigt worden.

Bei zwei weiteren Großprojekten sind rasche Fortschritte zwar wünschenswert, aber 2017 wenig wahrscheinlich, auch wenn es sicher einige Aktivitäten und noch mehr Getöse geben wird. Der barrierefreie Umbau des Bahnhofes soll bis 2021 vollendet sein, hatte der bayerische Verkehrsminister Joachim Herrmann (CSU) angekündigt. Dabei sollen eine neue Unterführung für Fußgänger sowie Aufzüge und Rampen entstehen. Eine längsseitige Hälfte des Mittelbahnsteigs wird um 20 Zentimeter höher gelegt. Wie seine Amtsvorgänger hat Hermann bei der S 4 jedoch außer Ankündigungen noch wenig zustande gebracht. Der Landtagsabgeordnete Reinhold Bocklet (CSU) meinte, das Planfeststellungsverfahren, eine wichtige rechtliche Hürde, könnte 2017 beendet werden. Die Bahn AG hält als Termin für diesen rechtlichen Schritt eher 2018 für machbar.

Vor Beginn der Brutzeit im Februar werden Mitarbeiter des Bauhofes und des Umweltamtes erneut zum Kampf gegen die Saatkrähen antreten, die das Gebiet um den Friedhof am Schopflach bevölkern. Wieder werden sie Nester in schwindelerregenden Höhen entfernen und Netze in den Baumwipfeln spannen, um die intelligenten Tiere abzuhalten. Der Erfolg ist zweifelhaft. Aber mit etwa 330 Saatkrähenpaaren ist die Obergrenze nach dem Empfinden der Anwohner weit überschritten.

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