Puchheim:Logo auf dem Arm

Tierserie Vogelspinne

Michael Höbling mit seinen Vogelspinnen.

(Foto: Günther Reger)

Michael Hölbling sammelt Vogelspinnen

Von Valentina Finger, Puchheim

Schon vor dem Eintreten werden Besucher darauf vorbereitet, was sie in der Wohnung von Michael Hölbling erwartet: Statt eines Hundes prangt dort das Bild einer Spinne neben den Worten "Hier wache ich" auf einem Schild an der Haustür. Dahinter hält der Puchheimer in einem speziell dafür eingerichteten Zimmer rund 60 von den achtbeinigen Tieren, vor denen viele Leute lieber die Flucht ergreifen. "Panisch davongelaufen ist von hier noch niemand. Die meisten sind eher interessiert", sagt Hölbling. Spezialisiert hat er sich in seiner Sammlung, die einmal mehr als 350 Spinnen zählte, auf die Baumvogelspinne der Gattung Avicularia sowie deren Unterarten. Dazu kommen weitere Liebhabertiere, wie Hölbling seine sonstigen Insekten nennt - und Uschi.

Uschi, eine Bodenvogelspinne, ist die einzige, die einen Namen hat. Mit ihr hat einst alles angefangen. "Spinnen waren schon immer mein Ding. Jedes Mal, wenn ich als kleiner Junge draußen eine gesehen habe, habe ich sie mit nach Hause genommen und mich darum gekümmert", sagt Hölbling. Damals hat sein Vater exotische Echsen gezüchtet. Als Teenager hat er ihn mal in den Tierladen begleitet, wo er Uschi entdeckte. Obwohl die Spinne nun bereits seit 28 Jahren bei ihm lebt, ist die Beziehung nicht wie bei herkömmlichen Haustieren. "Sie würde mich genauso beißen wie jeden anderen", sagt der 41-Jährige. Dafür fasziniere ihn das Jagdverhalten der Lauerjäger. Zudem mache es Spaß, die Terrarien einzurichten und den Tieren beim Wachsen zuzusehen.

Viel Aufwand macht das Halten von Spinnen nicht. Auch ein einmonatiger Thailand-Urlaub ist kein Problem, denn eine Heuschrecke pro Terrarium reicht für mehrere Wochen. Mittlerweile wagt sich auch seine Freundin hin und wieder an die Fütterung der Mitbewohner heran. "Sie hatte eine wahnsinnige Spinnenphobie. Jetzt hat sie sogar ihre eigene im Wohnzimmer", sagt Hölbling, der seit zehn Jahren selbst Spinnen züchtet. Wie viele Leute seine Faszination für die Achtbeiner teilen, zeigt sich beim Spinnenstammtisch, der an jedem zweiten Samstag im Monat im Wirtshaus Gröbenzell stattfindet. Bei dem vor drei Jahren von ihm ins Leben gerufenen Event treffen sich Spinnenbesitzer vom Banker bis zur Krankenschwester, um sich auszutauschen. Den Einlass-Stempel mit dem Spinnenlogo hat sich Hölbling sogar auf seinen Arm tätowieren lassen.

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