Josef Leitmeier ist tot. Der gebürtige Puchheimer ist im Alter von 92 Jahren gestorben und wurde vor einigen Tagen unter großer Anteilnahme der Bevölkerung beerdigt. Er war Landwirt und Sportler mit Leidenschaft und Tatkraft, engagiert als Rennradfahrer und Läufer bei den Sportfreunden. Vor rund zehn Jahren gewann er noch den Silvesterlauf von Egenhofen in seiner Altersklasse. Der „Draxe“, wie er in Puchheim-Ort genannt wurde, war eine Säule des Vereinslebens im Altdorf. Bürgermeister Norbert Seidl (SPD) würdigte seinen Einsatz als fleißiger Feldgeschworener und langjähriger Mitarbeiter im Rathaus, der jeden Winkel der Flur kannte und über ein enormes Gedächtnis und Wissen über Daten aus der Puchheimer Geschichte verfügte. Er galt deshalb als „lebendes Lexikon Puchheims“, das sich sogar viele Geburtsdaten merken konnte. Deshalb kam es öfter vor, dass er Einwohnern auf der Straße zum Geburtstag gratulierte.
Leitmeier hatte an der Landwirtschaftsschule in Fürstenfeldbruck gelernt und einen Hof im Zentrum des Dorfes geführt. Er übernahm früher in den Wintermonaten auch Hausschlachtungen auf den Höfen. Später gab er die Viehhaltung auf und wirkte als Gemeindediener an der Rezeption im Rathaus.
Mehr als 20 Jahre war Leitmeier ehrenamtlicher Vorsitzender des Wasserbeschaffungsverbandes Puchheim und engagierte sich im Zuge der Dorferneuerung für eine zukunftsfähige Trinkwasserversorgung. In den Sechziger- und Siebzigerjahren war er Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr von Puchheim-Ort und sorgte für die Modernisierung in einem wachsenden Dorf. 1976 heiratete Leitmeier. Seine Ehefrau Maria steht kurz vor ihrem hundertsten Geburtstag.