Süddeutsche Zeitung

Puchheim:Jubiläumsschmankerl

Puchheimer Wochenmarkt feiert das 40-jährige Bestehen

Von Peter Bierl, Puchheim

Wochenmärkte mit frischem Obst und Gemüse, Fleisch, Wurst oder Käse aus der Region gibt es inzwischen in vielen Kommunen, etwa den Bauernmarkt in Kloster Fürstenfeld. Zu den Pionieren dieser Entwicklung zählten einige Bauern aus dem Altdorf von Puchheim sowie die beiden Gemüse-Gärtnereien Schellerer und Sturm von Puchheim-Bahnhof. Sie eröffneten vor 40 Jahren einen Wochenmarkt, der seitdem auf dem zentralen Platz der Stadt abgehalten wird, der passenderweise Grüner Markt heißt. Fast von Anfang an dabei ist Peter Kaspar, ein Landwirt aus Puchheim-Ort, der heute als Marktleiter fungiert.

Kaspar hat die elterliche Landwirtschaft vor 50 Jahren übernommen und inzwischen längst an die Kinder übergeben. Auf dem Markt ist der 72-Jährige jedoch immer noch dabei. Er verkauft Kartoffeln, Gemüse, Obst und Eier. Seine Kinder haben sich auf Ochsenfleisch konzentriert, mit Tieren, die sie selber aufziehen und mit Futtermitteln von den eigenen Feldern ernähren. Im Hofladen der Kaspars gibt es dazu ein breites Sortiment an Waren, etwa von Brucker Land oder Bioland.

Der Markt in der Stadt findet zweimal in der Woche statt, am Mittwoch und am Samstag. Fünfzehn Betriebe sind vertreten, darunter zwei Bauern, zwei Metzger und zwei Bäcker, ein Biogärtner, ein Blumenhandel und ein Stand mit Südtiroler Spezialitäten, es gibt Honig, Oliven, Fisch, Brot und Backwaren und in der Saison frischen Spargel.

Der Zuspruch ist sehr gut, beteuert Kaspar. Das war nicht immer so. Als die neuen Supermärkte im Gewerbegebiet Ikaruspark eröffneten, verzeichneten die Markthändler eine Flaute. Beim Obst blieb der Umsatz mau, weil die Einkaufszentren einfach günstigere Ware anbieten, sagt Kaspar. Früher waren noch zwei Obsthändler auf dem Grünen Markt vertreten.

Was sich hauptsächlich verändert hat, ist das Einkaufsverhalten. Früher hätten die Kunden "kiloweise" Kartoffeln verlangt. "Heute kaufen die Leute spezieller ein, nicht mehr die großen Mengen, sondern nur für den unmittelbaren Verbrauch", erzählt Kaspar. Er führt das darauf zurück, dass immer mehr Menschen in kleinen Haushalten leben.

Am Samstag feiern die Bauern und Handwerker zusammen mit ihren Kunden. Die Ortler-Blasmusik spielt von 10 bis 13 Uhr. An den Ständen gibt es allerlei Schmankerl, eine Brotzeit, Bier und alkoholfreie Getränke. Die Kinder können sich schminken lassen und kleine Ballon-Kunstwerke mit nehmen.

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Quelle:
SZ vom 11.07.2015
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