Puchheim:Hoffnung auf mehr Besucher

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Das Volksfest to go in Puchheim hat es schwer, sich in Corona-Zeiten zu etablieren

Von Lea Schellenberg, Puchheim

Viele Veranstaltungen mussten dieses Jahr wegen der Pandemie abgesagt werden. Dazu zählt auch das Puchheimer Volksfest. Doch es gibt eine Alternative. Dort, wo sonst das große weiße Zelt seinen Platz gefunden hat, stehen Bierbänke und Tische unter Sonnenschirmen. Denn statt dem üblichen Volksfest gibt es dieses Jahr ein To-Go-Fest, bestehend aus einem Süßwarenstand, zwei weiteren Wagen mit Getränkeausschank und Essensausgabe und einem Kinderkarussell.

Mit bedecktem Himmel und Regen startete das Eröffnungswochenende. Demzufolge sei in der ersten Woche der Biergarten bei schlechtem Wetter weggebrochen, jedoch hätten einige sich etwas zu essen abgeholt, resümiert Festwirt Jochen Mörz. Insgesamt ist der Zulauf schwer kalkulierbar, da das Ganze vom Wetter abhängt. Der Feiertag ist nach den Worten des Festwirts bisher der stärkste Tag gewesen mit ungefähr 250 Besuchern. Die Leute zeigten sich sehr einsichtig und hielten sich an die Regeln. So muss man zum Beispiel am Eingang des Biergartens seine Kontaktdaten aufschreiben und sich somit registrieren, damit im Fall einer Corona-Infektion sämtliche möglichen Kontaktpersonen informiert werden können.

Warum sich der Andrang in Maßen hält, erklärt sich Mörz neben dem instabilen Wetter unter anderem mit den Ferien. Viele seien jetzt in den Schulferien in die ländlicheren Regionen zum Chiemsee oder ins Allgäu gefahren. Diesem Trend ist Anna Schmiede nicht gefolgt. Sie sitzt mit ihrem Mann und ihren zwei kleinen Kindern auf der Bierbank und genießt das schöne Wetter am Samstag. Beim Spazierengehen habe sie das Volksfest To Go entdeckt und sich über diese Attraktion gefreut. Besonders für die Kinder sei es toll. Was sie zudem toll finde, sei die Möglichkeit, ohne Reservierung in den Biergarten kommen zu können.

Auch Mascha Wameser und Philipp Meier sind an diesem Tag auf ein Getränk im Biergarten. Mit dem Longboard unterwegs, seien sie durch Zufall auf den kleinen Rummel gestoßen. Für sie sei diese To-Go-Variante zwar kein Volksfest-Ersatz, aber es entstehe ein gemütliches Biergartenfeeling, sagen sie. Meier stellt sich vor, dass es auch besonders entspannt für Familien sei, da diese ihre Kinder zum Karussell schicken und selbst im Biergarten Platz nehmen könnten. Das Kinderkarussell sei auch ein Anziehungspunkt, erläutert Mörz. Diese Attraktion würde natürlich viele Familien mit Kindern ansprechen. Unterdessen sitzt Thomas Neudert in seinem Karussellhäuschen und wartet auf seine nächsten Gäste. Nachmittags sei mehr Betrieb bei ihm und gegen abends dann im Biergarten. Aber so richtig viel los ist auf dem Volksfest To Go noch nicht. Ein paar Mal sei auch schon um neun Uhr zugemacht worden, erzählt Jochen Mörz. Wenn seine Angestellten ihn anriefen und meinten, es sei nichts mehr los, schicke er sie auch schon mal früher in den Feierabend. Mörz wünscht sich, dass sich das ändert. Er hofft darauf, dass noch mehr Puchheimer das Alternativprogramm zum üblichen Volksfest entdeckten und auf einen Besuch vorbeikämen. Und natürlich auch auf schönes Wetter. Sein Hendl mit Pommes und die gebrannten Mandeln kann man sich aber jederzeit abholen und bei schlechtem Wetter auch zu Hause genießen.

© SZ vom 16.06.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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