Die Vorwürfe in Bezug auf Ausstattung und Zustand des Feuerwehrhauses von Puchheim-Bahnhof weist Dritter Bürgermeister Thomas Salcher (UBP) zurück. Er bezeichnet die Mängelliste von Günther Hoiß (CSU) als "Wahlkampfgetöse", das in einer konstruktiven Zusammenarbeit keinen Platz habe. Als ehemaliger Feuerwehrkommandant von Puchheim-Ort wisse er, dass die Anliegen der Wehren in der Stadt stets auf offene Ohren stoßen. Die Ausstattung der beiden Feuerwehren bezeichnete Salcher als gut. Selbstverständlich ginge es "immer noch besser", aber Stadträte müssten das Geld der Bürger "mit Augenmerk und Bedacht verwalten". Der Dritte Bürgermeister rät der CSU, ein Feuerwehrgutachten abzuwarten, das der Stadtrat im April 2017 auf Antrag von Hoiß in Auftrag gegeben hat. Dieses liege dem Stadtrat noch nicht vor.
Mit Bezug auf die Darstellung von Hoiß, das Feuerwehrhaus habe schon bei der Eröffnung 1980 nicht den Anforderungen entsprochen, erinnert Salcher daran, dass dessen Fraktionskollege Erich Pürkner seinerzeit als Bürgermeister in der Verantwortung stand. Pikanterweise sei in Planung und Ausführung auch der Onkel von Hoiß als damaliger Feuerwehrreferent involviert gewesen. Salcher betont, dass das Feuerwehrhaus nicht das einzige Gebäude aus der Ära Pürkner sei, bei dem sich Baumängel herausstellten, sondern ebenso beim Sportzentrum und bei der Mittelschule. Diese Mängel würden die Stadt heute vor große Herausforderungen stellen.
Hoiß hatte das Feuerwehrhaus als zu klein und die Einsätze als riskant bezeichnet, weil Vorschriften nicht eingehalten worden seien. So kreuzten sich im Alarmfall die Wege von einrückenden Feuerwehrleuten mit ausfahrenden Löschfahrzeugen. Nach Einsätzen würden Männer und Frauen mit kontaminierten Anzügen durch die Flure, so dass viele den Brandgeruch einatmen, heißt es in einem Papier von Hoiß, der selbst seit 42 Jahren aktiver Feuerwehrmann und Referent für die Versorgungsinfrastruktur der Stadt ist. Der Feuerwehr-Kommandant von Puchheim-Bahnhof, Michael Viehhauser, bestätigt die Mängelliste, er favorisiert einen Neubau. Bürgermeister Norbert Seidl (SPD) weist Hoiß' Darstellung zurück.