Puchheim:Europa beim Frühschoppen

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Im April 2018 fühlt Norbert Seidl (Zweiter von links) fünf Landtagskandidaten auf den Zahn. (Foto: Günther Reger)

Bürgermeister Norbert Seidl moderiert am Sonntag einen politischen Stammtisch mit vier Gästen im Festzelt

Europa liegt für manche Bürger irgendwo hinterm Horizont, ganz weit weg. Entsprechend liegt auch die Europawahl am 26. Mai eher im Schatten von Kommunal-, Landtags- und Bundestagswahl. Und das, obwohl die eigene Stadt oder Gemeinde eben sehr wohl mitten in Europa liegt und eine Vielzahl von Gesetzen, die uns betreffen, nicht in München oder Berlin, sondern in Brüssel erlassen werden.

Doch nicht nur um die Gesetzgebung und den zwiespältigen Ruf der manchmal wegen angeblicher Überregulierung gescholtenen EU-Bürokratie geht es an diesem Sonntag beim politischen Stammtisch im Puchheimer Festzelt. Vier Kandidaten, die sich um ein Mandat im europäischen Parlament bewerben, werden von elf Uhr an vorausblicken auf die Wahl, sich selbst vorstellen und sicherlich auch klarmachen, was für sie Europa überhaupt bedeutet: Benedikt Flexeder (CSU), Fabian Mehring (Freie Wähler), Markus Rinderspacher (SPD) und Florian Sieckmann (Grüne). Moderiert wird die Podiumsdiskussion im Puchheimer Bierzelt von Bürgermeister Norbert Seidl, die Süddeutsche Zeitung ist erneut Medienpartner.

Für Seidl ist die Sache klar: Die Wahlen sind wichtig. Weil Europa wichtig ist. Dabei nimmt der SPD-Politiker gar nicht so sehr die Gesetze in den Fokus oder beispielsweise die Vorschrift, große Investitionsprojekte in den Kommunen europaweit auszuschreiben. Europa ist für ihn ein Garant des Friedens und ein Beleg dafür, dass der Verzicht auf Grenzen Wohlstand stiften kann. Warum dann Europa ein Imageproblem hat und die Wahlbeteiligung oft hinter den Erwartungen zurückbleibt? Seidl glaubt, dass es Aufgabe der Politiker ist, den Wählern die passenden Argumente zu liefern.

An der Bürgermeister-Ertl-Straße geht es folgerichtig um die Positionen der Kandidaten sowie ihrer Partei und um die "politische Betroffenheit", wie Seidl es nennt. In einem Exkurs wird man sich zudem dem Aufregerthema widmen, das zurzeit die Schlagzeilen bestimmt: dem Brexit, also dem geplanten Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union. Angesprochen wird auch das Aufkommen populistischer Kräfte in Europa, wie in Ungarn, Italien, aber auch in Deutschland. In der Pause können Besucher den Kandidaten Fragen stellen. Die sollen die Gelegenheit zu einer konstruktiven, durchaus aber auch kontroversen Debatte nutzen.

Politischer Stammtisch auf dem Volksfest Puchheim mit vier Kandidaten der Europawahl, Moderation Norbert Seidl, Sonntag, 14. April, 11 bis 13 Uhr, Eintritt frei.

© SZ vom 12.04.2019 / SLG - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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