Der Klimaschutz erfordert, alle Heizungen auf erneuerbare Energien umzustellen und Gebäude besser zu dämmen. Das sogenannte Heizungsgesetz der Ampelkoalition hingegen zog unter anderem fundierte Kritik von Umwelt- und Mieterverbänden auf sich. Wie der Umstieg im Heizungskeller des Normalverbrauchers bezahlbar funktionieren könnte, war das Thema des jüngsten Stadtgesprächs der Unabhängigen Bürger Puchheim (UBP).
Als Referent eingeladen war Bernhard Ulbrich, Geschäftsführer der Firma AIControl GmbH in München. Er informierte die etwa 35 Teilnehmer über die Maßnahmen, die das kürzlich verabschiedete Gebäudeenergiegesetz (GEG) vorsieht. So muss etwa ab 1. Januar jede in Neubaugebieten eingebaute Heizung mindestens 65 Prozent erneuerbare Energie nutzen. Bis 2045 soll die Nutzung von fossilen Energieträgern in Gebäuden beendet werden. Bis dahin müssen alle Heizungen vollständig mit erneuerbaren Energien betrieben werden.
Ulbrich präsentierte anschließend Lösungen für Ein- und Mehrfamilienhäuser anhand von beispielhaften Projekten. Durch präzise Vermessung der Energiezufuhr, von Raumtemperaturen und Luftfeuchtigkeit können Heizungen optimiert werden. Im Vergleich zu konventionell betriebenen Anlagen lassen sich auf diese Weise ohne große Umbauarbeiten und ohne Komfortverlust bis zu 22 Prozent der Energie einsparen.
Selbst für viele der anwesenden Energieexperten dürfte der vorgeschlagene Einsatz sogenannter PVT-Module neu gewesen sein. Diese kombinieren Photovoltaik und Solarthermie miteinander. Sie sind in den Niederlanden schon länger auf dem Markt und gewinnen durch den stärkeren Einsatz von Wärmepumpen an Bedeutung. In der Diskussion nach dem Vortrag standen diese PVT-Module im Mittelpunkt. Ein Teilnehmer hat eine der von Ulbrich vorgestellten Lösungen und konnte von seinen praktischen Erfahrungen berichten.