- Eigentlich kamen die beiden Jugendlichen zur Gröbenzeller Polizei, um einen Mann wegen Körperverletzung anzuzeigen. Doch nun haben die zwei 17-Jährigen selbst eine Anzeige am Hals. Der Grund: Sie gaben zu, drei Tage nach dem Jahreswechsel verbotenerweise Silvesterböller gezündet zu haben, was als Ordnungswidrigkeit geahndet wird.
Der Vorfall, der den Jugendlichen so viel Ärger eingebracht hat, ereignete sich laut Polizei am Donnerstag gegen 14.45 Uhr in der Nähe des Ententeichs am Sport- und Freizeitgelände in der Puchheimer Bürgermeister-Ertl-Straße. Die Jugendlichen ließen die Kracher hochgehen, die sie angeblich gefunden hatten. Darauf kam ein etwa 50 Jahre alter Mann gezielt auf sie zu und gab dem einen eine Ohrfeige. Auch den anderen wollte er eigentlich watschen. Doch weil dieser sich wehrte, kam es zu einem Gerangel, bei dem der Jugendliche mehrere schmerzhafte Stöße mit dem Knie an den Oberschenkel abbekam.
Der Mann begründete seinen Ausraster damit, dass sein Hund seit Silvester wegen der Böller völlig durchdreht, und entschuldigte sich bei den Jugendlichen, was diese zunächst auch akzeptierten. Erst später kamen sie auf die Idee, doch zur Polizei zu gehen. Die sucht nun nach dem als beleibt beschriebenen Hundebesitzer, der einen roten Jogginganzug, Brille und Bart trug. Zeugen sollen sich unter Telefon 08142/59520 an die Gröbenzeller Inspektion wenden. Während es noch ungewiss ist, ob der Mann gefunden und zur Rechenschaft gezogen wird, steht laut dem stellvertretenden Gröbenzeller Polizeichef Klaus Gründler bereits fest, dass die Jugendlichen wegen eines Verstoßes gegen die Sprengstoffverordnung belangt werden. "Auch wenn die Polizei das Verhalten des Mannes nicht verharmlosen möchte, wäre es vielleicht doch für ihren Geldbeutel besser gewesen, die Entschuldigung anzunehmen", sagt Gründler.