Puchheim:Ausschuss lehnt Spielhalle ab

Stadträte wollen Vergnügungssucht nicht fördern

Von Karl-Wilhelm Götte, Puchheim

Sitzungsleiter Rainer Zöller (CSU) meinte einführend im Ferienausschuss des Puchheimer Stadtrates, dass der geänderte Bauantrag rechtlich "vertretbar" sei. Der Bauwerber möchte eine Werkhalle in der Boschstraße in eine Spielhalle umwandeln. Zunächst hatte dieser dafür eine Fläche von 144 Quadratmetern beantragt. Nun hat er die Fläche auf 97 Quadratmeter reduziert. Zöller sprach von acht Geldspielautomaten, die dort aufgestellt werden sollen. Alkoholausschank solle es nicht geben. Trotzdem hat man diesen erneuten Bauantrag im Gewerbegebiet einstimmig ablehnt.

Die Wogen schlugen verbal hoch. "Demnächst kommt noch ein Swingerclub", meinte CSU-Stadträtin Christine Eger. "Dann kriegen wir Verhältnisse wie in der Schiller- oder Goethestraße." Auch Lydia Winberger (Die Grünen) war sofort dagegen: "Mir reicht dort eine Spielhalle." Erich Pürkner (CSU) plädierte vehement dafür, den Antrag auf Nutzungsänderung der bestehenden Werkhalle zurückzustellen. "Eine Spielhalle kann nicht im Interesse der Kommune liegen", argumentierte er, "dieses Bauvorhaben dient nur der Spielsucht. Spielhallenbetreiber machen Unsummen von Geld auf dem Rücken von Spielsüchtigen". Auch Max Keil (UBP) sah das so: "Wehret den Anfängen." Nur Michael Burghart (Freie Wähler) wollte weitere Vergnügungsstätten nicht generell ausschließen und sagte, dass er gegen ein Tanzlokal nichts einzuwenden hätte. Bauamtsleiterin Andrea Reichel informierte, dass man den Bauantrag nur ablehnen könne, wenn die Stadträte für eine Veränderung des gültigen Bebauungsplanes votierten, der den Ausschluss weiterer Vergnügungsstätten zur Folge hätte. In diesem Sinne lehnte man - auch Burghart - einhellig den Bauantrag ab.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: