Puchheim:Ausdrucksstark

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Elke Paulus, Vorsitzende des Puchheimer Kulturvereins, neben ihrer finnischen Kollegin Petra Haro sowie der Künstlerin Helena Ahonen (von links). (Foto: Günther Reger)

Ausstellung anlässlich des Partnerschaftsjubiläums mit Salo

Von Peter Bierl, Puchheim

Der Ausflug nach Finnland hat die Puchheimer Künstler offenbar sehr inspiriert. Die Landschaft des Nordens, die Weite und Stille, die Seen und die Wälder und insbesondere die Birke sind Motive etlicher Bilder, die in der neuen Ausstellung "Hier und Dort" im Kulturzentrum Puc zu sehen ist. Die Vernissage am Mittwoch war der Auftakt zur Feier der zehnjährigen Städtepartnerschaft zwischen Puchheim und Salo. Veranstalter ist der Kulturverein Puchheim.

Die Kooperation zwischen den bayerischen und den finnischen Künstlern ist ein Ergebnis dieser Partnerschaft. Im vergangen Jahr hatten Künstler aus Salo an einem Symposium in Puchheim teilgenommen, Anfang August reisten nun die Puchheimer zu einem Workshop nach Finnland. Mehr als 40 Werke sind nun auf der Galerie des Kulturzentrums zu sehen. Die meisten der im Puc gezeigten Werke stammen indes von heimischen Künstlern. Einige haben lokale Motive festgehalten, wie die Kirche im Altdorf oder das Friedenstor am Bahnhof von Barbara Saatze. Insgesamt überzeugt die Ausstellung durch die Vielfalt der Techniken, Stilformen und Motive. Die beiden finnischen Malerinnen Eeva Kaiser und Katja Öhrnberg haben gemeinsam fünfzehn Porträts von Teilnehmern angefertigt. Sie haben sich jeweils auf eine bestimmte Situation, ein Lachen, eine Geste fokussiert, was in seiner Einseitigkeit zu einer Verfremdung führt, so dass manche der Porträtierten sich nicht so leicht identifizieren konnten. Diese Bilder sind, wie die meisten anderen Werke, in Acryl auf Leinwand entstanden, dazu gibt es einige Aquarellbilder von finnischen Landschaften. Was die Stilrichtungen betrifft, so finden sich Werke der abstrakten neben solchen der gegenständlichen Kunst, einige tendieren in Richtung Expressionismus, andere zur naiven Malerei. Originell sind etwa die Stücke von Petra Haro, der Vorsitzenden des Hansa-Vereins in Salo, die ihre Miniaturen als bewegliche Magnetbilder bezeichnet. Sie zeigen urbane Motive auf metallischem Untergrund. Die aufgesetzten kleinen Objekte kann der Betrachter beliebig verschieben. Das eine Bild enthält sogar ein Rätsel in Gestalt des binären Codes, das allerdings noch kein Besucher lösen konnte, wie Haro erklärte.

Ingrid Wuttke wiederum verwendet einen Leinenstoff oder Gewebe aus Baumwolle und Leinen, das sie beim Brennen von Keramikfiguren im offenen Feuer am Ende über den Brand wirft, um diesen zu löschen. Zurück bleibt eine braune Maserung des Stoffes. Auf diesem Hintergrund hat Wuttke einige Motive verarbeitet, etwa die fast geschmolzenen, türkisfarbenen Steine aus einer stillgelegten Gießerei in Salo oder das Stillleben eines Blatts mit eingesponnener Raupe.

Die Ausstellung "Hier und Dort" des Kulturvereins Puchheim ist bis Sonntag, 1. Oktober, im Kulturzentrum Puc zu sehen. Geöffnet ist die Ausstellung am Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag von 8 bis 12 Uhr, am Dienstag von 14 bis 16 Uhr, am Donnerstag von 14 bis 18 Uhr und am Wochenende von 14 bis 17 Uhr.

© SZ vom 19.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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