Das Leeren von Mülleimern und Hundetoiletten gehört nicht zu der Art Arbeit, die besonders viel Wertschätzung erfährt. Nichtsdestotrotz ist sie wichtig, denn allein die etwa 200 Mülleimer in der Stadt Puchheim müssen wöchentlich zweimal angefahren, geleert und mit neuen Tüten ausgestattet werden. Darum kümmert sich die Organisation "Aufrechter Gang". Logistische Fähigkeiten seien dabei hilfreich, um "eine optimale Route zusammenzustellen und bloß keine Station auszulassen", wie Sebastian Trahndorff sagt.
Trahndorff arbeitet die Tour seit vielen Jahren routiniert ab. Er weiß, dass es schnell zu Beschwerden kommt, wenn das nicht optimal läuft. Er bekommt aber auch viel positive Rückmeldung für seinen Job, den er als eine "Arbeit wie jede andere auch" empfindet. Puchheims Bürgermeister Norbert Seidl (SPD) war im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Topic - Bürgermeister vor Ort" dabei und begleitete die Tour, ausgehend von der Hügelstraße bis zum Rathaus.
Schon allein bis dorthin kam fast eine halbe Tonne Müll zusammen. Die Probleme, dass Hausmüll in den öffentlichen Mülleimern entsorgt wird, dass "Partymüll" großzügig um die Mülleimer herum verteilt wird oder Hundekotbeutel abgerollt in der Gegend herumliegen, zeigen, dass es tatsächlich jemanden braucht, der sich bei jedem Wetter um die öffentlichen Mülleimer kümmert. Die jahrelange Zusammenarbeit mit dem "Aufrechten Gang" und seinen "Alltagshelden", wie die Stadt Puchheim die Helfer nennt, stelle für die Stadt eine große Unterstützung dar, heißt es in einer Pressemitteilung.
In der "Topic"-Reihe besucht Seidl in loser Reihenfolge öffentliche und soziale Einrichtungen in der Stadt. Puchheims Bürgermeister möchte dabei durch sein direktes Mitwirken vor Ort das Tagesgeschäft sowie mögliche Problembereiche der besuchten Institutionen miterleben und kennenlernen.