Pro weltweite Zusammenarbeit:Kommunen können effizient helfen

(Foto: N/A)

Bürgermeister wissen selbst, wo und wie sie Kollegen besonders gut unterstützen können

Kommentar von Erich C. Setzwein

Wo käme man denn hin, wenn jetzt jeder seine eigene Entwicklungshilfe betriebe? Nirgendwo käme "man" hin, nicht in die Orte, in denen Trinkwasserbrunnen gebohrt und Schulen gebaut werden müssten, nicht dorthin, wo durch einfache Mittel Lebensumstände verbessert werden könnten. Es ist nicht damit getan, am Sonntag in der Kirche einen halben Euro in die Kollekte "für die Armen in der Welt" zu spenden und zu Weihnachten ein paar in Afrika handgemalte Grußpostkarten zu verschicken. Entwicklungshilfe ist natürlich zuerst eine staatliche Aufgabe, aber es gibt viele private Initiativen, die schneller und wirkungsvoller und unabhängig von Parteiinteressen ihre Projekte erfolgreich verfolgen. Siehe Maisach (Togo), siehe Olching (Kongo). Aber genauso gut können Gemeinden und Städte helfen, denn dort sitzt die kommunale Kompetenz, die Dinge der Daseinsvorsorge verbessern helfen kann. Eichenau macht vor, wie auf kommunaler Ebene der Transfer von Wissen und Geld funktionieren kann. Nun liegt die ukrainische Partnerstadt nicht in einem Entwicklungsland, aber die Hilfe in Energiefragen ist beispielhaft. In Eichenau ist sie mittlerweile Chefsache. Jeder Bürgermeister könnte sich überlegen, worin er wirklich gut ist und wie er mit seinem Wissen und ein wenig Zeitaufwand viel außerhalb seiner Kommune bewirken kann.

© SZ vom 14.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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