Süddeutsche Zeitung

Polizei:Kammerjäger mit Wucherpreisen

Puchheimer muss für eine Sprühaktion 400 Euro zahlen

Die völlig überteuerten Angebote einiger Schlüsseldienste sind hinlänglich bekannt. Dass es ähnliche Betrüger auch im Bereich der Schädlingsbekämpfung gibt, hat jetzt ein junger Mann aus Puchheim erfahren - und dafür knapp 400 Euro bezahlt. Der 29-Jährige suchte Anfang der Woche im Netz nach einer Schädlingsbekämpfungsfirma, weil er Ungeziefer in seiner Wohnung beseitigen lassen musste. Seine Wahl fiel schließlich auf einen Kammerjäger mit einer 0800-Vorwahl aus der Region. Laut Mitteilung der Polizei vereinbarte der Puchheimer nach einer entsprechenden Weitervermittlung einen Termin für Dienstagvormittag. Wie vereinbart, erschien der Schädlingsbekämpfer gegen zehn Uhr und sprühte sämtliche Einrichtungsgegenstände in der Wohnung mit einer unbekannten Substanz ein. Für diese schnell erledigte Arbeit bezahlte der Puchheimer per EC-Karte fast 400 Euro.

Stutzig wurde er erst, als er trotz Aufforderung keine Rechnung erhielt und sich der Schädlingsbekämpfer kurze Zeit später einfach verabschiedete. Der verdutzte Wohnungsinhaber rief daraufhin einen anderen Kammerjäger an und schilderte sein Erlebnis. Der Angerufene versicherte, dass er offensichtlich an einen Betrüger geraten war. Daraufhin sperrte der Puchheimer sofort seine EC-Karte, der Geldbetrag konnte jedoch durch seine Bank nicht zurückgebucht werden. Allerdings ist die Germeringer Polizei zuversichtlich, den angeblichen Kammerjäger aufgrund des EC-Kartenlesegerätes noch zu ermitteln.

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Quelle:
SZ vom 31.12.2020 / alin
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