Süddeutsche Zeitung

Politik:Mit Kamleiter als Spitzenkandidatin

Puchheims CSU stellt die Liste für die Kommunalwahl auf

Von Peter Bierl, Puchheim

Die CSU in Puchheim hat am Mittwoch ihre Bürgermeister-Kandidatin Karin Kamleiter auch an die Spitze ihrer Stadtratsliste gesetzt. Auf dem zweiten Platz tritt der Fraktionsvorsitzende Thomas Hofschuster an, gefolgt von Thorsten Heil, dem stellvertretenden Ortsvorsitzenden. Die Liste umfasst insgesamt 30 Kandidaten und drei Ersatzleute, die bei wenigen ungültigen Stimmen praktisch einstimmig nominiert wurden. Die anwesenden 28 wahlberechtigten Mitglieder segneten damit einen Vorschlag ab, den der Vorstand ausgearbeitet hatte.

Die Liste umfasst ein Spektrum von Jungen und Älteren, Einheimischen und Zugezogenen, erfahrenen Kommunalpolitikern und Novizen. Mit acht Frauen und 22 Männern liegt der weibliche Anteil unter einem Drittel. Mit Ausnahme von Altbürgermeister Erich Pürkner treten alle Stadträte, insgesamt neun, wieder an und nehmen die vorderen Plätze ein. Auf Platz 12 befindet sich Christian Stadler, der im Sommer als Nachrücker in den Stadtrat gelangte. Der einzige Neuling neben Heil unter den ersten zehn ist zugleich der jüngste Kandidat auf der Stadtratsliste: Dominik Schneider ist 19 Jahre alt und bereits im Jugendbeirat der Stadt aktiv. Der angehende Student wurde auf dem siebten Platz gewählt und hat damit gute Chancen, in den Puchheimer Stadtrat einzuziehen.

Auf Platz 11 steht Georg von Kleinsorgen, der dem Stadtrat früher einmal angehörte und als dritter Bürgermeister amtiert hatte. Er sprang 2006 als Bürgermeister-Kandidat in ziemlich aussichtsloser Lage gegen den damaligen Amtsinhaber in die Bresche und verlor, nachdem der eigentlich auserkorene CSU-Bewerber zurückgezogen hatte. Der 13 Platz ging an Renate Luther, die dem Stadtrat ebenfalls schon einmal angehört hatte. Auffällig ist, dass etliche Bewerber der CSU noch nicht lange angehören, wie der Opernsänger Ferdinand von Bothmer (Platz 22), der vergangenes Jahr beigetreten ist, um die noch verbliebene "einzige Volkspartei" zu stärken, oder Thomas Hillenbrand (Platz 27), der vor zwei Monaten Parteimitglied wurde.

Wie bereits vom Vorsitzenden Markus Hammer angekündigt, gab es keine programmatischen Erklärungen der CSU. Alle Kandidaten stellten sich kurz vor, wobei sie jeweils einige Angaben zur Person machten und ein paar Stichworte zu ihren politischen Vorstellungen äußerten. "Ich will in dem Ort, in dem ich wohne, mitwirken", sagte die Bürgermeister-Kandidatin Kamleiter. Hofschuster verwies auf die städtische Wohnungsbaugesellschaft und prognostizierte, "aus der kleinen Pflanze wird etwas Großartiges für Puchheim". Der JU-Vorsitzende Alexander Georg, auf dem 14. Platz nominiert, möchte sich für die Jugend einsetzen. Stefan Krautkrämer (Platz 24) will sich für den "digitalen Fortschritt unserer konservativen bayerischen Werte" stark machen. Bothmer kündigte an, sich im Fall einer Wahl vor allem kulturpolitisch zu engagieren. "Als grünen Punkt in der Runde"präsentierte sich der Kräuterpädagoge Dieter Effenberger, der den letzten Platz einnahm. Hammer stellte sich als zweiter Ersatzkandidat zu Verfügung.

Das Ziel der Puchheimer CSU ist es, bei der Kommunalwahl im März 2020 mindestens ihre Position als stärkste Fraktion mit zehn Sitzen im Stadtrat zu halten, möglichst etwas zuzulegen. 2014 konnte die Partei in Puchheim mit knapp 35 Prozent der Stimmen ein Prozent zulegen, allerdings bei einer Wahlbeteiligung von nur 52 Prozent. Das reichte der CSU für den Gewinn von zwei Mandaten, weil der Stadtrat wegen der Bevölkerungszunahme Puchheims von 24 auf 30 Mandate vergrößert wurde.

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Quelle:
SZ vom 18.09.2019
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