Pochen auf Ausbau der S 4:Kistenweise Unterschriften

Vertreter der S-4-Initiative aus dem Landkreis überbringen Landtagspräsidentin Barbara Stamm 8000 Unterschriften. Auch der Puchheimer Seniorenbeirat hat viele Listen im Gepäck.

Andreas Ostermeier und Petra Fröschl

Mehr als 8000 Unterschriften von Nutzern der S-Bahn haben Vertreter der Bürgerinitiative für einen raschen Ausbau der S 4 am Dienstagabend an Landtagspräsidentin Barbara Stamm (CSU) übergeben. Die Vertreter der Initiative betonten, dass der Ausbau der Bahnstrecke nach Fürstenfeldbruck ein dringendes Problem sei, dessen Lösung bereits mehrmals zugesagt worden sei. Der CSU-Abgeordnete Eberhard Rotter, der in Vertretung des Verkehrsausschuss-Vorsitzenden Erwin Huber (CSU) gekommen war, sagt zu, die Petition wohlwollend zu prüfen.

SPD-Kreisvorsitzender Michael Schrodi monierte am Montag, dass er von Wirtschafts- und Verkehrsminister Martin Zeil (FDP) immer noch keine Antwort auf seine Fragen erhalten habe. Schrodi will von Zeil wissen, wann die Nutzen-Kosten-Analyse für einen viergleisigen Ausbau der S-4-Strecke vorgelegt wird - sie sollte bereits im Sommer fertig sein. Für den Ausbau der S 4 setzt sich eine Initiative aus fast allen Parteien und Wählergruppen im Landkreis Fürstenfeldbruck sowie mehreren Verbänden ein. Dem Bündnis "S-4-Ausbau jetzt" gehören auch Vertreter von Münchner Stadtteilen und Gemeinden aus dem Landkreis Landsberg an.

Bereits am Dienstagvormittag konnten Vertreter des Puchheimer Senioren- und Behindertenbeirats 3200 Unterschriften für den behindertengerechten Ausbau des Puchheimer S-Bahnhofs an Katja Hessel (FDP), Staatssekretärin im bayerischen Wirtschaftsministerium in München, übergeben. "Das Ganze ist schon seit Jahrzehnten ein Dauerthema", sagte Sozialreferentin Ingrid Kroppen der SZ. Die Puchheimer SPD-Stadträtin ist auch stellvertretende Vorsitzende des Behindertenbeirats. Doch da es hieß, die Barrierefreiheit komme mit dem viergleisigen Ausbau, habe man sich immer wieder vertrösten lassen. Jetzt, da der viergleisige Ausbau in den Sternen steht, ist damit Schluss. "Wir werden so lange rebellieren, bis sich etwas tut", kündigte Kroppen an.

Als "ein Ärgernis ohne Ende" bezeichnete Bürgermeister Herbert Kränzlein (SPD) den ungewissen viergleisigen Ausbau bei der Puchheimer Bürgerversammlung am Montag. Alle bisherigen Plandaten seien nicht eingehalten worden, der behindertengerechte Ausbau des Bahnhofs rücke damit in weite Ferne. Wenn man das gewusst hätte, hätte Puchheim vor zehn Jahren eine provisorische Rampe gebaut. Die hätte sich inzwischen allemal rentiert, sagte der Bürgermeister.

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