Pilz-Exkursion am Bauernhofmuseum Jexhof:Wo man schöne Schwammerl findet

Pilzexperte

Sieht nicht so aus, ist aber essbar: Pilzexperte Edmund Garnweidner zeigt einen Schwefelporling. Junge, saftige Exemplare sollen gegart nach Hühnchen schmecken.

(Foto: Günther Reger)

Edmund Garnweidner erklärt bei zwei Exkursionen am Jexhof, wie man essbare von giftigen Pilzen unterscheidet, welche Bedingungen sie brauchen und wo gute Standorte sind

Von Paula Kolhep, Schöngeising

Braunkappen, Wiesenchampignons, Knollenblätterpilze - der Fürstenfeldbrucker Pilzexperte Edmund Garnweidner kennt sie alle und zeigt bei Lehrwanderungen, wo man Pilze findet, wie man sie richtig bestimmt und von welchen man besser die Finger lässt. "Recht gut" sei die Pilzsaison dieses Jahr, sagt Garnweidner, "üppiger, als man es nach der Witterung erwarten würde". Voriges Jahr fiel die Pilzernte wegen der Trockenheit geringer aus, heuer sieht es vielversprechender aus. Wann die Hochsaison zum Sammeln der Pilze sei, könne man erst im Nachhinein sagen, sagt Garnweidner. Momentan sei eher noch Vorsaison.

Essbare Pilze, die in den Wäldern Bayerns vorkommen, sind unter anderem Maronenröhrlinge, Steinpilze und Pfifferlinge. Auch Hexenröhrlinge könne man sammeln, die schmeckten auch gut, wenn man sie richtig zubereite, sagt Garnweidner. Wie die meisten Speisepilze sind sie für den Menschen roh unverträglich. Verschiedene Pilzarten wachsen in unterschiedlichen Biotopen. Wegen der Wälder und der unterschiedlichen Böden, die sandig, feucht oder lehmig seien, eigne sich die Region Fürstenfeldbruck im Prinzip gut zum Pilze sammeln, erklärt Garnweidner, der mehrere Bücher über Pilze veröffentlicht hat und lange Vorsitzender des Vereins für Pilzkunde München war.

Für Sammler ist es entscheidend, Speise- von giftigen Pilzen zu unterscheiden. Der Verzehr von Giftpilzen kann zu Erbrechen und anderen Beschwerden führen und manchmal sogar tödlich enden. Jeden Pilz müsse man einzeln prüfen, sagt Garnweidner. Einige Giftpilze sähen Speisepilzen zum Verwechseln ähnlich. "Die Pilze machen es einem nicht leicht." Sammeln darf jeder nur "in geringen Mengen für den persönlichen Eigenbedarf", so steht es im Bundesnaturschutzgesetz.

Diese Beschränkung hält Garnweidner, der selbst im Naturschutz tätig war, für Unfug. Bei der Einführung dieser Regel seien die Pilz-Sachverständigen nicht gefragt worden, sagt Garnweidner. Dabei sei es wichtiger, die Lebensräume der Pilze zu schützen als das Sammeln zu beschränken, sagt er. Einem Apfelbaum schade es auch nicht, wenn man seine Früchte pflücke, wohl aber, wenn man ihn fälle.

Auf den Lehrwanderungen erklärt der Experte für Laien verständlich, worauf es beim Sammeln ankommt und woran man die richtigen Pilze erkennt. Die Wissensvermittlung steht bei der Exkursion im Vordergrund, das Sammeln von Pilzen ist während der Exkursion im Wald aber ebenfalls möglich. "Ich habe nichts dagegen, wenn die Leute Körbchen füllen."

Pilz-Exkursion, Bauernhofmuseum Jexhof, 31. August und 14. September, jeweils von 13 bis 17 Uhr. Teilnahmekosten zehn Euro, ermäßigt acht Euro. Anmeldung unter Nummer 08141/519205.

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