Mitten in Germering:Parkscheibe, auf links gedreht

Mitten in Germering: Die Germeringer Version einer Parkscheibe mit den Zahlen im Uhrzeigersinn...

Die Germeringer Version einer Parkscheibe mit den Zahlen im Uhrzeigersinn...

(Foto: stadt germering)

Die Variante, die Germering an seine autofahrenden Bürger verteilt hat, ist leider nicht zulässig.

Kolumne von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

In Germering ticken die Uhren manchmal anders. Eigentlich voll okay. Aber nur, wenn damit nicht gegen die "Norm DIN 1451 Teil 2 entsprechen Rd Nr. 16 der VwV zu § 39 StVO" verstoßen wird. Auf diesen Passus der Straßenverkehrsordnung beruft sich das Rathaus ausdrücklich mit seiner Empfehlung, ein städtisches Präsent am besten gleich wieder in die (Altpapier-)Tonne zu klopfen.

Mitten in Germering: ...und eine Parkscheibe, die sich mit der Straßenverkehrsordnung vereinbaren lässt.

...und eine Parkscheibe, die sich mit der Straßenverkehrsordnung vereinbaren lässt.

(Foto: oh)

Es geht um die schönen blauen Parkscheiben aus Pappe, die Germering spendabel und in bester Absicht unter seiner autofahrenden Bürgerschaft verteilt hat. Auf dass sie immer korrekt eingestellt und gut sichtbar hinter der Windschutzscheibe platziert werden. Jene Parkscheibe aber darf im wahrsten Wortsinn gar nicht in den Verkehr gebracht werden. Denn die Uhren in Germering mögen bisweilen anders ticken. Rückwärtslaufen dürfen sie deshalb nicht.

Legt man eine handelsübliche Parkscheibe neben das Germeringer Modell, sticht der Unterschied sofort ins Auge. Bei der normalen (langweiligen) Scheibe ist im unteren Ausschnitt beispielsweise "2-3-4" zu lesen, beim unorthodoxen Germeringer Original dagegen liest man "4-3-2". Die Zahlen reihen sich also im Uhrzeigersinn. Hat Pipi Langstrumpf da ihre Finger im Spiel gehabt? Zwei mal drei macht vier, widewidewitt und drei macht neune, ich mach' mir die Welt, widewide wie sie mir gefällt! Glückliche Pipi: Ins Taka-Tuka-Land ist die Straßenverkehrsordnung noch nicht vorgedrungen.

Angesichts der herzlichen Entschuldigung sieht man der Stadtverwaltung das kleine Malheur natürlich nach. Trotzdem gut, denkt man sich insgeheim, dass Germering keine Banknoten drucken darf: Mit einem 001-Euro-Schein würde man beim Shoppen in der Stadt nicht weit kommen.

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