Ortsentwicklung:Türkenfeld weist zwei Baugebiete aus

Etwa 200 Besucher verfolgen die Informationsveranstaltung zum Stand der Planungen

Von Manfred Amann, Türkenfeld

In der Ortsmitte auf dem Dorfanger und am Ortsrand an der Saliter-Straße in Türkenfeld sollen größere Neubaugebiete ausgewiesen werden. Ziel ist es laut Bürgermeister Emanuel Staffler (CSU) vor allem, den Bedarf an Wohnraum für Einheimische als Eigentum oder in Miete zu decken. Die Einladung zu einer virtuellen Info-Veranstaltung hatte nicht nur bei Türkenfeldern große Aufmerksamkeit geweckt. Knapp 200 Interessenten hatten sich angemeldet und verfolgten eine von Kathrin Geßl und Susanne Bauer vom Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München vorbereitete Präsentation.

Wie Staffler eingangs erläuterte, "hat sich in Türkenfeld hinsichtlich Schaffung von Bauland in den vergangenen zehn Jahren wenig getan. Dennoch wird im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung kein sprunghaftes Bevölkerungswachstum angestrebt. Wir wollen vielmehr dafür Sorge tragen, dass eine bewusste Entwicklung stattfindet." Bei der Ausweisung der Baugebiete komme der Baulandgrundsatzbeschluss der Gemeinde zum Tragen, den der Gemeinderat unlängst verabschiedet hat. Dies bedeute, dass sich Eigentümer und Gemeinde den Baugrund hälftig teilen. "Es ist uns gelungen, für beide Baugebiete den 50-prozentigen Anteil zu erwerben, so dass nun mit den Planungen begonnen werden kann", sagte der Rathauschef.

Ortsentwicklung: Eines der geplanten Baugebiete liegt an der Saliterstraße und ist knapp 10 000 Quadratmeter groß.

Eines der geplanten Baugebiete liegt an der Saliterstraße und ist knapp 10 000 Quadratmeter groß.

(Foto: Günther Reger)

Während die Gemeinde vor allem die Einheimischen im Blick habe, könnten die übrigen Grundbesitzer ihre Parzellen frei veräußern. Um die Bürger zu einem möglichst frühen Zeitpunkt mitnehmen zu können, habe man entschieden, schon frühzeitig einen "Blick in die Werkstatt" zu gewähren, auch wenn noch keine Entwurfsplanung vorhanden sei. Die Gemeinde sei für jede Anregung dankbar, denn nur so könne man bedarfsgerecht planen, auch wenn man sicher nicht alle Wünsche werde erfüllen können. Die Planungen werden laut Planungsverbands-Vertreter, abhängig von den Ergebnissen der erforderlichen Gutachten, voraussichtlich im kommenden Jahr abgeschlossen werden können.

Das Baugebiet "Saliterstraße Nord" ist 9900 Quadratmeter groß. Dort sollen Einfamilien- und Doppelhäuser mit Garagen und Stellplätzen errichtet werden. Das Baugebiet auf dem Dorfanger umfasst 13 000 Quadratmeter und eignet sich laut Geßl für Mehrfamilien- und Doppelhäuser. "Wegen der Nähe zum Bahnhof und zur Kindertagesstätte sollte dort mehreren Interessensgruppen ein Angebot gemacht werden", befand Bauer. Denkbar wären laut Bürgermeister Staffler auch Mehrgenerationenmodelle. Für einen Großteil der Autos sollen unterirdisch Abstellmöglichkeiten geschaffen werden. In beiden Baugebieten soll eine gute Durchgrünung für eine hohe Aufenthaltsqualität sorgen.

Ortsentwicklung: Das Gelände am Bahnhof eignet sich für Mehrfamilien- und Doppelhäuser, auch wegen der Nähe zur Kindertagesstätte.

Das Gelände am Bahnhof eignet sich für Mehrfamilien- und Doppelhäuser, auch wegen der Nähe zur Kindertagesstätte.

(Foto: Günther Reger)

Schon während der Präsentation waren per Chat Dutzende von Anfragen gestellt worden, die zum Teil, wie zum Beispiel, was der Baugrund kosten werde, laut Staffler "zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht zu beantworten" seien. Auf die Frage, ob die Infrastruktur den zu erwartenden Zuzug aufnehmen könne, versicherte er, dass sowohl Schule als auch die Kinderbetreuungsstätten dafür gerüstet seien. Interessierte erfuhren zudem, dass die Häuser maximal zwei Stockwerke plus ausgebautes Dachgeschoss hoch werden sollen, dass es einen noch festzulegenden Bauzwang geben wird, um Grundstücksspekulationen zu vermeiden, und es derzeit noch keinen Sinn mache, sich zu bewerben. "Wir sind noch ganz am Anfang", sagte Staffler, die Gemeinde werde aber immer wieder über den Stand er Planungen informieren.

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