Open-Air in Fürstenfeld:Kino in großartiger Kulisse

Open-Air in Fürstenfeld: Kinosommer mit dem Darsteller David Zimmerschied (von links), dem Produzenten von Maria Mafiosi, Marcus Roth, und Organisator Tom Blum

Kinosommer mit dem Darsteller David Zimmerschied (von links), dem Produzenten von Maria Mafiosi, Marcus Roth, und Organisator Tom Blum

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Tom Blum zeigt im Innenhof des Veranstaltungsforums noch bis zum kommenden Dienstag auf einer Großleinwand Sommerfilme. Einen besseren Platz für ein solches Projekt gibt es nicht, meint er begeistert

Von Karl-Wilhelm Götte, Fürstenfeldbruck

Es war natürlich der Film "Maria Mafiosi", aber auch der laue Abend hat den Innenhof beim Kinosommer im Veranstaltungsforum in Fürstenfeld mit etwa 500 Besuchern gut gefüllt. Die amüsierten sich prächtig über die bayerische Krimikomödie mit italienisch-mafiösen Einschlag. Die Hauptrolle der hochschwangeren Polizistin Maria Moosandl spielt Lisa Maria Potthoff, die bis kurz vor der Geburt verheimlicht, dass Rocco aus der mit der Mafia verstrickten Italienerfamilie der Vater ihres Kindes ist. Schauspielerin Jule Ronstedt, 46, führte erstmals Regie. Anwesend beim Filmabend waren auch Darsteller David Zimmerschied und Produzent Marc Roth.

David Zimmerschied, 33, ist der Neffe des Kabarettisten und Schauspielers Siggi Zimmerschied, der im Film den korrupten Bürgermeister gibt. Der Onkel hatte vor etwa 15 Jahren, die Entscheidung, ebenfalls Schauspieler zu werden, "skeptisch" gesehen, so David Zimmerschied. Er spielt bei "Maria Mafiosi" einen eher unterbelichteten Polizisten. Produzent Marc Roth freute natürlich das fast volle Haus bei seinem Film, der hauptsächlich in Landsberg gedreht wurde. "Das ist ein humorvolles Debüt von Jule Ronstedt", lobte er die Regisseurin. Die Besetzung, zu der auch Monika Gruber, Alexander Held und Serkan Kaya gehörten, ist Teil dieses Filmerfolges. "Ronstedt kam mit der Stoffidee", erzählte Roth, "Wir sind ihr dann mit unserer Erfahrung zur Seite gestanden." Der Film sei ordentlich finanziert gewesen, aber die Schauspieler hätten "auch nicht die maximale Gage rausverhandelt".

Auch Kinosommer-Macher Tom Blum, 47, war froh über die Publikumsresonanz an diesem Abend und auch bei den Filmen zuvor. Seit 2003 betreibt er den Open-Air-Kinosommer. 17 Filme hat er diesmal im Programm, das noch bis zum 22. August läuft. Ganz aktuell ist seine Filmauswahl nicht. Sie kann es nicht sein, weil die Verleiher für Open-Air-Kinoveranstaltungen eine Sperrfrist von sechs Wochen vorgeben. "In unserer kurzlebigen Zeit machen dies viele jüngere Kinobesucher nicht mit; die wollen in der ersten Woche in einen neuen Film reingehen", bedauerte Blum. Der Grafrather, der einst als 17-jähriger Filmvorführer im Gilchinger Kino vom Kinovirus infiziert wurde, hat dafür einiges zu bieten, was andere Kinos nicht haben.

Das spektakuläre Ambiente im Innenhof des Veranstaltungsforums ist ein Pfund mit dem er wuchern kann. "Ich bin sehr glücklich, dass ich das hier machen kann", bekräftigt Blum dann auch. "Ich kenne keinen besseren Platz." Viele Kollegen, die Open-Air-Kino veranstalten, haben woanders ständig Probleme mit den Nachbarn, die sich über den Lärm beschweren. Sie müssten sogar Kopfhörer an die Zuschauer verteilen. In Fürstenfeld kann der Ton so laut sein wie nötig und die Besucher genießen Bilder auf einer riesigen Leinwand von 18 mal 9 Metern. Die Zuschauer kommen nicht nur aus dem Brucker Landkreis, viele Dachauer, Starnberger und Landsberger Autokennzeichen sind auf dem Parkplatz auszumachen.

In diesem Jahr spielte auch das Wetter besser mit als zuvor. Natürlich ärgert sich Tom Blum über Regentage, aber finanziell schlagen sie nicht dramatisch zu Buche. "Wir haben einen fairen Prozentdeal mit dem Veranstaltungsforum", verriet Blum. "Geht's gut, profitieren alle, geht's schlecht, haben alle weniger in der Kasse."

Das weitere Programm des Kinosommer in Fürstenfeld: Freitag (18.8.): Nichts zu verschenken; Samstag (19.8.): Happy Burnout; Sonntag (20.8.): Wilde Maus; Montag (21.8.): Plötzlich Papa; Dienstag (22.8.): Ich einfach unverbesserlich 3. Die Vorstellungen beginnen immer um 21 Uhr.

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