Olching:Zweiter Wertstoffhof kommt voran

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Geringe Kapazität: Der Wertstoffhof an der Johannes-G.-Gutenberg-Straße reicht nicht aus, um die Anlieferungen der Einwohner von Olching aufzunehmen. (Foto: Johannes Simon)

Olchinger Kommunalpolitiker ändern zugunsten des Projekts den Flächennutzungsplan. Wann nahe der Kläranlage gebaut werden kann, steht aber noch nicht fest

Von Maximilian Neumair, Olching

Die Olchinger Kommunalpolitiker haben beschlossen, den Bau eines zweiten Wertstoffhofs am Josef-Kistler-Weg östlich der Kläranlage weiter voranzutreiben. Hierfür war eine Änderung des Flächennutzungsplanes nötig, um den betroffenen Bereich als Fläche für Abfallentsorgung darzustellen. Das beschlossene Änderungsverfahren könnte laut Bauamtsleiter Markus Brunnhuber in einem halben Jahr abgeschlossen sein. Parallel dazu könnte bis dahin auch das Baugenehmigungsverfahren durch sein, heißt es. Ein Baubeginn sei bislang noch nicht in Aussicht, sagt Brunnhuber. Diesen werde die Stadt demnächst beim für den Bau des Wertstoffhofs verantwortlichen Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB) erfragen.

Der Wertstoffhof an der Johann-G.-Gutenberg-Straße 13 ist überlastet. Eine Vergrößerung nicht möglich. Ex-Stadtrat Alfons Münch (SPD) beklagte, dass der Wertstoffhof nicht nur in Corona-Zeiten völlig überfüllt sei. "Ich bin heute sechsmal weggefahren, bis ich endlich mal auf das Ding draufgekommen bin", sagte er. Seit 2015 sucht die Stadt einen Standort für einen zusätzlichen Wertstoffhof, um den innerstädtischen entlasten zu können. Zuerst war eine Fläche im Schwaigfeld zwischen Tuchola- und Ludwigstraße im Gespräch, die jedoch aufgrund von Lärm- und Geruchsbelästigung verworfen wurde. Mittlerweile hat die Stadt in Gesprächen mit dem AWB und dem Amperverband (AV) eine Alternative gefunden: eine viereinhalb Hektar große Fläche am Josef-Kistler-Weg östlich der Kläranlage. Zu den Vorteilen des Standorts gehören die gute Erreichbarkeit und die Lage abseits der Wohngebiete, wie das Amt für Bauen und Stadtentwicklung schreibt. Ebenso günstig sei die geringe landschaftliche Belastung aufgrund der dortigen Niederlassungen des Gemeinsamen Kommunalunternehmens für Abfallwirtschaft (GfA) und der Kläranlage. "Mit dem Werkstoffhof können wir den Verkehr aus der Innenstadt herausholen", sagte Bürgermeister Andreas Magg (SPD).

Grünen-Stadträtin Ingrid Jaschke kritisierte an der Änderung, dass der durch den neuen Wertstoffhof steigende Verkehr nicht berücksichtigt werde. Sie fordert einen Fahrradweg. Magg entgegnete, dass ein Fahrradweg vom Gut Graßlfing bis zum neuen Wertstoffhof schon aufgrund der Brücke über der Autobahn nicht möglich sei. Stattdessen sei eine Umfahrung angedacht, damit die Fahrradfahrer vor dem Wertstoffhof auf ihren eigenen Weg abbiegen könnten. Auf diese Weise gelangten sie nicht in die Ein- und Ausfahrtsituation des Wertstoffhofs. Ausschussmitglied Münch sagte: "Es ist in der Tat so, dass der Radverkehr da draußen im Wesentlichen in der Freizeit abläuft. Innerstädtisch haben wir den immer. Leute, die den Wertstoffhof benutzen, kommen zu den Öffnungszeiten." Diese träten somit auch nicht in Konflikt mit den Freizeitfahrradfahrern. Er bittet darum, den Entlastungseffekt des innerörtlichen Radverkehrs zu beachten, den es durch einen zweiten Wertstoffhof gebe.

Josef Neumaier und Fraktionsvorsitzender Thomas Bauer (beide CSU) forderten jeweils, den Wertstoffhof endlich zu bauen und ihn nicht länger zu verschieben. Zu den Fahrradwegen sagte Bauer: "Man kann das ja gesondert prüfen, aber dann sollte man das auch abwägen und nicht sagen, das packen wir hier oben drauf." Er merkt an: "Es gibt viel mehr Straßen in Gesamt-Olching mit mehr Fahrradverkehr." Bauer forderte dazu auf, über den Ressourcenverbrauch einer Fahrradspur am Josef-Kistler-Weg nachzudenken. Dazu sagte Magg: "Wir werden alle deutlich genauer über Ressourcenverbräuche nachdenken müssen, allein weil die finanziellen Möglichkeiten deutlich kleiner sein werden."

© SZ vom 05.05.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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