Olching:Wieder Vorstoß für schnelles Internet

Die Stadt will wegen Hausanschlüssen erneut mit der Telekom verhandeln

Von Katharina Knaut, Olching

Schnelles Internet ist nicht in allen Teilen Olchings verfügbar. Vor allem im Graßlfinger Moos und in Teilen Estings sind die Verbindungen schlecht. Diesen "weißen Flecken" will die Stadt entgegenwirken, insgesamt sollen 115 Haushalte Anschlüsse erhalten. Bürgermeister Andreas Magg wendet sich nun in einem offenen Brief an die Telekom. Er hofft, das Unternehmen auf diese Weise zu einer Stellungnahme zu bewegen und weitere Verhandlungen zu erwirken.

Aufgekommen war das Thema bereits vor über zwei Jahren. Die Stadt hatte sich für ein Programm des Freistaates beworben, das den Breitbandausbau in weniger dicht besiedelte Gebiete fördert. 2017 gab der Staat grünes Licht. 650 000 Euro sollte der Ausbau kosten, die Stadt wollte einen Anteil von 130 000 Euro übernehmen. Auf die darauffolgende Ausschreibung gab lediglich die Telekom ein Angebot ab, das mit 1,7 Millionen Euro deutlich über den prognostizierten Kosten lag. Außerdem veranschlagte das Unternehmen eine Ausbauzeit von vier Jahren. Der Stadt war das zu teuer. Termine für eine Nachverhandlung wurden von der Telekom mehrmals verschoben und schließlich abgesagt.

Auf Bitten der Bürger beendete der Stadtrat im Mai das Verfahren allerdings noch nicht. Er stimmte zu, weitere Optionen auszuloten. Die Verwaltung habe sich beraten lassen, um das Angebot der Telekom einzuordnen, teilt Pressesprecherin Julia Henderichs mit. Daraufhin habe der Bürgermeister den Brief geschrieben, in dem er das hohe und zum Teil fehlerhafte berechnete Angebot sowie die Weigerung des Unternehmens zur Nachverhandlung kritisiert. "Der Anschein, dass das vorliegende Angebot eher als Abwehrangebot zu verstehen ist, drängt sich auf", schreibt Magg. "Ich fordere Sie zu Gesprächen auf, die örtlichen Gegebenheiten unserer Anfrage zu berücksichtigen und Ihr Angebot aus Gründen der Wirtschaftlichkeit dahingehend anzupassen." Gehe die Telekom darauf nicht ein, müssten weitere Möglichkeiten ausgelotet werden, erklärt Henderichs. Beispielsweise gebe es ein weiteres Förderverfahren vom Bund. Doch das müsse zunächst geprüft und im Stadtrat diskutiert werden.

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