Olching:Waren aus aller Welt

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Zur Eröffnung des Weltladens sorgte die Gruppe "Diappo" mit Trommlern aus dem Senegal für Stimmung. Markus Raschke, Johanna Pfeiffer und Claudia Kamm von Fair Handelshaus Bayern (v.l.) trommelten gerne mit. (Foto: Günther Reger)

Fairtrade-Geschäft in Olchings Zentrum eröffnet

Von Ekaterina Kel, Olching

Der Mensch muss im Mittelpunkt der Wirtschaft stehen - das wusste schon Karl Marx und das weiß auch Olchings Pfarrer Josef Steindlmüller. Deshalb weihte er am Donnerstag gemeinsam mit seinem evangelischen Kollegen Pfarrer Harald Sauer den neuen Weltladen an der Hauptstraße ein. Seit einer Woche können Olchinger dort unter fairen Bedingungen hergestellte Produkte erwerben und dazu beitragen, dass Menschen in Entwicklungsländern eine Bezahlung nach fairen Standards vor Ort bekommen.

Die Produkte, darunter Einrichtungsgegenstände, Kerzen und Seifen, aber auch die Klassiker der Fairtrade-Wirtschaft - Kaffeebohnen und Teeblätter -, kommen aus armen Regionen in Afrika, Asien und Südamerika. "Wir wollen Menschen dabei unterstützen, vor Ort alternativ zu wirtschaften", sagte Markus Raschke, Vorstand des Fair Handelshauses Bayern, bei der Eröffnung. Dieser Weltladen sei das zehnte von ihm betriebene Geschäft. Raschke freut sich, dass er mit der Neueröffnung den Absatz der fairen Produkte steigern kann. Das sei der beste Weg, um den Menschen in den ärmeren Ländern zu helfen. Er lud die Olchinger dazu sein, die Produkte im Weltladen kennenzulernen und zu erwerben, "das unterstützt unsere Produzenten am besten".

Doch nicht der Konsum allein ist Raschke wichtig. "Dieser Weltladen ist auch ein Ort des sozialen Engagements", betonte er und dankte den mehr als 30 ehrenamtlichen Mitarbeitern, die den Weltladen täglich von 10 bis 18 Uhr betreiben. Der Weltladen könne außerdem die internationalen Zusammenhänge der Wirtschaft sichtbar machen, so Raschke.

Die entwicklungspolitische Komponente sei den Olchingern schon seit mehreren Jahren ein wichtiges Anliegen, das betonte auch Bürgermeister Andreas Magg (SPD) bei der Eröffnung. Besonders in den beiden Kirchengemeinden bekundeten Menschen immer wieder den Wunsch nach einem Weltladen vor Ort. Die Entscheidung dazu fiel diesen Sommer, als unerwartet ein Friseur die Ladenfläche räumte. Dass der Weltladen nun tatsächlich eröffnet werde, "ist ein i-Tüpfelchen auf über zehn Jahren Bemühungen", so Magg. Im Mai erst wurde die Stadt von der internationalen Fairtrade-Towns-Kampagne als "Fairtrade Stadt" ausgezeichnet. Diesen Titel gelte es jetzt zu halten.

© SZ vom 27.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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