Olching:Volksfest lockt Jung und Alt

Volksfest Olching

Die Bayerische Bierkönigin Lena Hochstraßer und Bürgermeister Andreas Magg direkt nach dem Anstich der beiden Bierfässer

(Foto: Günther Reger)

Die Olchinger Veranstaltung bietet mit ihrer Auswahl an Fahrgeschäften und umfangreichem Programm im Zelt für jeden Geschmack und jedes Alter etwas. Neu ist ein Weißbier der örtlichen Biermanufaktur

Von Ariane Lindenbach, Olching

Sonntagmittag, Volksfestplatz Olching: Vom kleinen Kinderkarussell gleich neben dem Haupteingang erklingen deutsch-italienische Schlager aus den Fünfzigerjahren. Im Schatten eines Baumes stehen Eltern, beobachten stolz ihren etwa vierjährigen Sohn in einem raketenförmigen Fahrzeug mit König-Ludwig-Konterfei. Der Vater fotografiert. Ein Ehepaar, Mitte 50,beide in Radleroutfit, sitzt auf einer Bank im Schatten. Die Fahrräder lehnen an der Bank, das Paar isst Fischsemmeln. Die Volksfeststraße ist noch recht leer, aber kontinuierlich schlendern kleine Grüppchen über den sonnenbeschienen Platz. Weiter hinten auf der Olchinger Wiesn, gleich vor dem Bierzelt, steht ein gutes Dutzend Menschen in der Schlange vor Toni's Fischspezialitäten. Der Steckerlfisch dort hat lange Tradition in Olching. Viele der Käufer gehen mit ihrem in Papier eingewickelten Fisch nicht in den angrenzenden Biergarten, sondern packen ihn ein und nehmen ihn mit nach Hause.

"Das ist definitiv der beste Steckerlfisch im Landkreis", sagt Andreas Hörl. Der Volksfestreferent der CSU klingt echt überzeugt. Er selbst esse nur einmal im Jahr Steckerlfisch, und das sei hier. Mit dem bisherigen Verlauf des Festes - begonnen hat es wie jedes Jahr am Freitag nach Pfingsten - ist er vollauf zufrieden. "Das neue Riesenfahrgeschäft Höhenrausch kommt wahnsinnig gut an bei den Jugendlichen." Am Samstagabend lief es nach seiner Beobachtung bis zur Sperrstunde ununterbrochen gut und war immer bis auf den letzten Platz besetzt. "Wir haben heuer einen guten Fahrgeschäfte-Park. Das ist glaube ich der beste in meiner Amtszeit und die dauert schon neun Jahre." Mit Breakdancer, der Wilden Maus, Höhenrausch und den Klassikern Autoscooter, Ketten- und Kinderkarussell sei für jeden Geschmack und jedes Alter etwas dabei.

Für den Volksfestreferenten gehört das Angebot an Fahrgeschäften mit zum Konzept. Er wolle ein Fest für die ganze Familie veranstalten, da sei er mit Bürgermeister Andreas Magg ganz einer Meinung. "Es muss nicht immer Party sein". Gezielt wolle man auch älteres Publikum über 40 Jahren ansprechen. Deshalb gibt es zum Beispiel auch regelmäßig günstige Speisenangebote im Festzelt. Am Sonntagabend ist das beispielsweise - passend zum bayerischen Abend mit Goaßlschnalzer und Gstanzlsinger - der Käseteller zum halben Preis. Auf diese Weise kann es sich Hörl zufolge auch eine Familie mal leisten, auf dem Volksfest zu essen.

Das Konzept scheint zu funktionieren. Ein Blick über die Besuchergruppen zeigt, dass von Jugendlichen über Familien mit kleinen Kindern bis zu Senioren alle da sind. Dank dieser guten Durchmischung funktioniere die soziale Kontrolle auf dem Olchinger Volksfest sehr gut, resümiert der Polizeibeamte Hörl. "Jeder kennt irgendwie jeden", viele Vereine würden kommen, auch die Stadträte und Bürgermeister. Probleme wegen Alkoholexzessen oder gar Schlägereien gab es beim Olchinger Volksfest schon seit Jahren nicht. Freilich gibt es immer wieder Einzelne, die mehr Alkohol konsumieren, als es ihnen gut tut. So meldet die Polizei für Samstagabend einen "folgenschweren Volksfestbesuch für einen 23-jährigen Maisacher". Der junge Mann stürzte vor dem Volksfesgelände von seinem Fahrrad, zog sich diverse Schürfwunden und vermutlich eine Rippenfraktur zu. Ein freiwilliger Alkoholtest ergab 2,76 Promille, deshalb hat die Polizei ein Strafverfahren wegen Trunkenheit im Verkehr eingeleitet.

Eine Neuerung auf dem diesjährigen Volksfest ist das Weißbier der im Vorjahr gegründeten Olchinger Biermanufaktur. Festwirt Gerhard Widmann hat zwar noch keine Reaktionen der Gäste oder belastbare Zahlen dazu. Doch laut zwei Bedienungen kommt das Weißbier ganz gut an. Festbier und Dunkles stammen nach wie vor von der Brauerei Maisach. Das geplante gleichzeitige Anzapfen am Freitagabend durch Bürgermeister Magg und die Bayerische Bierkönigin Lena Hochstraßer funktionierte übrigens mangels Koordination nicht. Magg schwang zuerst den Hammer, beide brauchten zwei Schläge.

"Es läuft eigentlich alle Jahre ziemlich gleich. Wir sind schon wetterabhängig. Am Freitag haben wir Pech gehabt, da hat es genau zum Festzug zum regnen angefangen", sagt Widmann, der seit vielen Jahren Festwirt und zum fünften Mal in Olching ist, über das Volksfest. Gespannt ist er auf den bayerischen Abend und zufrieden mit dem Schafkopfturnier am Sonntagvormittag. 116 Teilnehmer haben um den Sieg gekämpft. "Das ist wichtig, dass ein Olchinger zweiter geworden ist", bemerkt Zweiter Bürgermeister Robert Meier am Rande der Siegerehrung. Gewonnen habe ein Maisacher, aber es seien auch viele Spieler von weiter weg gekommen.

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