Olching:Scharfe Worte gegen Bauträger

Streit um Dreck und Müll: Ein Unternehmer fühlt sich als Opfer der Gemeindeverwaltung. Jetzt schießt Olchings Bürgermeister Magg zurück.

Erich C. Setzwein

Die Wortwahl im Streit um die Fertigstellung eines Baugebiets am Estinger S-Bahnhof ist heftig und sie zeigt, wie schwierig die Kommunikation zwischen Gemeinde und Bauträger sein muss. Nachdem sich der ehemalige Geschäftsführer der insolventen Rüwo Hausbau GmbH, Volkmar Sauer, über die Bedingungen geäußert hatte, unter denen er die Bauarbeiten abschließen könne (wir berichteten), reagierte darauf nun der Olchinger Bürgermeister Andreas Magg mit deutlichen Worten.

Olching: Baustelleneinrichtungen, Aushub und Müll sind auf einem Grundstück am S-Bahnhof Esting gelagert. Die Gemeinde Olching verlangt, dass der Bauträger den Erschließungsbeitrag erfüllt und endlich aufräumt.

Baustelleneinrichtungen, Aushub und Müll sind auf einem Grundstück am S-Bahnhof Esting gelagert. Die Gemeinde Olching verlangt, dass der Bauträger den Erschließungsbeitrag erfüllt und endlich aufräumt.

(Foto: FFB)

"Es ist an Dreistigkeit wohl kaum zu überbieten, wenn der Bau- und Erschließungsträger im Estinger Baugebiet 'Raum Schulhaus' behauptet, die Gemeinde hätte noch Geldleistungen zu erbringen, damit er die mangelhafte Erschließung im Bereich der Straßen und Wege, der Spielplätze und der Eingrünung erledigen könne", schrieb Magg in einer Presseerklärung. Richtig ist nach Maggs Worten vielmehr, dass die Gemeinde immer wieder darauf dringen musste, dass vertraglich geregelte Leistungen auch korrekt und vollständig umgesetzt werden. Obwohl dem Bauträger Fristen gesetzt worden seien und entgegen den "vollmundigen Ankündigungen" sei das Baugebiet bislang nicht fertiggestellt.

Worüber sich die erst vor kurzem dort eingezogenen Bewohner aufregen, sind vor allem Müll und Schutt sowie die vergammelnde Baustelleneinrichtung, die in unmittelbarer Nähe des S-Bahnhofs herumliegen. Eltern kleiner Kinder sind in großer Sorge, dass sich die Kleinen auf den noch nicht fertigen Spielplätzen und an dem Bauschutt verletzen könnten.

Volkmar Sauer, der nach der Pleite der Hausbaufirma nach eigenen Worten darum bemüht ist, auch die Restarbeiten noch zu erledigen, pocht auf die Rückzahlung von seiner Meinung nach vereinbarten Erschließungsbeiträgen. Auch wenn er keine konkreten Zahlen nennt, so spricht er von mehreren zehntausend Euro. Mit diesem Geld könne er alles fertigstellen und aufräumen lassen.

Nach Darstellung des Olchinger Bürgermeisters handelt es sich bei dem Bauschutt und den hinterlassenen Materialien auf dem noch unbebauten Grundstück um illegale Ablagerungen. Der Bauträger sei wiederholt aufgefordert worden, diese zu beseitigen, habe sich aber als nicht zuständig erklärt. Die Gemeinde werde weiterhin alles tun, damit die Neubürger "ein ordentliches Lebensumfeld erhalten".

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