Olching:Post findet kein Personal

Olching: Geschlossene Türen: Postfiliale in der Hauptstraße in Olching.

Geschlossene Türen: Postfiliale in der Hauptstraße in Olching.

(Foto: Olchinger Gewerbeverband)

Die Filiale in der Hauptstraße in Olching bleibt weiterhin geschlossen.

Von Peter Bierl, Olching

Die Post kann ihre Filiale in den ehemaligen Postbankräumen in der Hauptstraße in Olching nicht eröffnen, weil sie kein Personal findet. Die Postbank hat seit Oktober 2022 geschlossen. Rainer Saalfeld vom Vorstand des Gewerbeverbandes moniert, dass die drittgrößte Kommune des Landkreises weiter auf eine geöffnete Poststelle warten muss. Auch die Post sei anscheinend nicht in der Lage, genügend Arbeitskräfte zu finden.

Ein Pressesprecher des Unternehmens bestätigte die Angaben. Wie alle anderen Unternehmen in Deutschland kämpfe auch die Deutsche Post DHL "mit der überaus angespannten Lage am Arbeitsmarkt, die das Gewinnen von notwendigen Arbeits- und Aushilfskräften herausfordernd macht", erklärte Klaus-Dieter Nawrath. Daher habe das Unternehmen bereits vor einigen Monaten umfangreiche "Rekrutierungsmaßnahmen" in die Wege geleitet, darunter die bundesweite Kampagne "werde-einer-von-uns.de". Wann die Filiale wieder geöffnet werden kann, konnte Nawrath nicht sagen.

Zwei Teilzeitjobs

In der Filiale in Olching sei eine sozialversicherungspflichtige Teilzeitstelle mit 14,5 Stunden Wochenarbeitszeit sowie ein Minijob mit 7,5 Stunden Wochenarbeitszeit zu besetzen. Das Personal solle alle Leistungen rund um Briefe und Pakete anbieten, überwiegend nachmittags und am Samstag am Vormittag sowie die Urlaubs- und Krankenvertretung für andere Verkäufer der Filiale übernehmen.

Die Post bietet einen Stundenlohn über dem Mindestlohn sowie eine unbezahlte Einarbeitung. Voraussetzung für Bewerber ist, dass sie mindestens 18 Jahre alt sind, eine abgeschlossene Schulausbildung haben, gutes Deutsch in Wort und Schrift beherrschen, körperlich fit und belastbar sind und ein einwandfreies Führungszeugnis vorweisen können. "Abwechslungsreiche Tätigkeit mit Eigenverantwortung" bietet das Unternehmen in der Werbung an.

Dass die Post es schwer hat, Personal zu finden, könnte auch an den Löhnen liegen. So bietet das Unternehmen für Verkäufer in Filialen wie Olching laut Werbeplakat der Kampagne einen "Stundenlohn über dem Mindestlohn" sowie eine unbezahlte Einarbeitung an. Der Konzern Post AG fuhr in den vergangenen Jahren hohe Gewinne ein, war aber erst nach der Androhung eines unbefristeten Streiks durch die gewerkschaftlich organisierten Mitarbeiter bereit, die Löhne für rund 160 000 Tarifbeschäftigte zu erhöhen, um die hohe Inflation auszugleichen. Die Beschäftigten bekommen eine steuerfreie Sonderzahlung in Höhe von insgesamt 3000 Euro, die monatlichen Grundentgelte werden ab 1. April 2024 um 340 Euro erhöht. Die Tariferhöhung bedeutet nach Angaben des Unternehmens über alle Einkommensgruppen hinweg eine durchschnittliche Erhöhung von 11,5 Prozent.

Nawrath wies darauf hin, dass es in Olching derzeit zwei Partnerfilialen, zwei Paketshops und fünf Packstationen gibt.

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