Olching:Optimismus bei der SPD

SPD

Philipp Heimerl (links) wird Michael Schrodi im Bundestagswahlkampf unterstützen.

(Foto: Günther Reger)

Bundeswahlkonferenz wählt Michael Schrodi zum Vorsitzenden

Von Karl-Wilhelm Götte, Olching

Beim Tagesordnungspunkt "Bericht aus Berlin" ging Michael Schrodi im Vereinsheim des SC Olching ans Mikrofon. Vorgesehen für die politische Berichterstattung aus der Hauptstadt war eigentlich der Münchner SPD-Bundestagsabgeordnete Florian Post, doch der war verhindert. Für ihn übernahm Schrodi die politische Einschätzung der Lage. "Das ist natürlich kein Bericht aus Berlin", meinte der Olchinger und fügte dann selbstbewusst hinzu: "Das holen wir 2017 nach." Damit meinte er die Bundestagswahlen im September oder Oktober 2017 und seine erneute Kandidatur im Bundeswahlkreis Dachau-Fürstenfeldbruck für die SPD. Dass Schrodi wieder Kandidat sein wird, steht so gut wie fest. Eine Art Vorentscheidung fiel in Olching bei der Wahl des neuen Vorstandes der SPD-Bundeswahlkreiskonferenz (BWK) Dachau-Fürstenfeldbruck. Schrodi wurde von den Delegierten zum Vorsitzenden gewählt; seine Nominierung zum Bundestagskandidaten soll im Juli erfolgen.

Die Neuwahl des BWK-Vorstandes war notwendig geworden, weil Germering aus dem Wahlkreis ausgeschieden ist und zukünftig mit dem Landkreisen Starnberg und Landsberg einen neuen Wahlkreis bildet. Dafür kam im Wahlkreis Dachau-Fürstenfeldbruck, der die neue Nummer 215 trägt, Petershausen hinzu. Die Vorstände der SPD-Unterbezirke aus beiden Landkreisen hatten sich bereits im April einmütig für die erneute Kandidatur Schrodis ausgesprochen. Auch die Delegierten der BWK stellten sich in geheimer Abstimmung geschlossen hinter den Gymnasiallehrer. Er bekam 35 von 35 Delegiertenstimmen. Eingeladen waren allerdings 62 Delegierte aus den Landkreisen Dachau und Fürstenfeldbruck gewesen, 27 von ihnen glänzten durch Abwesenheit.

Die SPD hat es eilig mit der Nominierung Schrodis. "Die wird am 21. Juli dieses Jahres stattfinden", bestätigte er selbst im Gespräch mit der SZ. Die Partei drückt auch deshalb aufs Tempo, um die neue Kandidatenlage zu nutzen. Die Meldung, dass die CSU-Abgeordnete Gerda Hasselfeldt, die den Wahlkreis bisher unangefochten vertreten hat, nicht mehr kandieren wird, hat Schrodis Ehrgeiz angestachelt. "Es ist nicht mehr selbstverständlich, dass der CSU-Kandidat oder Kandidatin gewählt wird", schätzte der 38-jährige SPD-Politiker, der 2013 noch deutlich gegen Hasselfeldt unterlag, die Lage für die nächste Bundestagswahl günstiger für sich ein.

"Das Rennen ist offen", bekräftigte Schrodi. Mit dem frühen Nominierungstermin etwa 14 Monate vor der Wahl will die SPD bewusst aufs Tempo drücken. "Wir wollen die Zeit nutzen", so der ehemalige Bayernligafußballer des SC Fürstenfeldbruck, "um erste Gespräche mit den Bürgern zu führen". Dafür hat die SPD jetzt einen zehnköpfigen BWK-Vorstand gewählt. Aus dem Brucker Landkreis werden im Vorstand Svenja Bille, Mirko Pötzsch und Philipp Heimerl sowie Martin Eberl Schrodi unterstützen. Der Kandidat hatte beim "Bericht aus Berlin" schon einmal seine Wahlkampfthemen abgesteckt. Er werde für die SPD versprechen, "dass alle eine Chance bekommen und alle gut leben können." Das könne man nur mit einer von der SPD geführten Bundesregierung erreichen. Die Umfragewerte würden zwar momentan nur bei 21 bis 22 Prozent für die SPD liegen, aber er sei trotzdem optimistisch: "Es ist machbar, Mehrheiten für unsere Position zu erringen."

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