Olching:Neues Mitglied der Feuerwehrfamilie

Olching: Als große Entlastung bezeichnet Feuerwehrkommandant Josef Gigl den nun vorgestellten Rüstwagenkran.

Als große Entlastung bezeichnet Feuerwehrkommandant Josef Gigl den nun vorgestellten Rüstwagenkran.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Vier Jahre mussten die Olchinger auf ihr Fahrzeug warten, nun ist die Freude groß

Von Katharina Knaut, Olching

Ein riesiges Fahrzeug thront auf dem Platz vor dem Gerätehaus der Olchinger Feuerwehr. Alle Türen stehen offen, geben den Blick frei auf die Geräte und Werkzeuge, die sich in seinem Inneren stapeln. Lichter blinken von allen Seiten, ein tiefes Brummen dröhnt aus dem Inneren des Motors. Menschen drängen um das große Gefährt, begutachten es von allen Seiten. Besonders viel Bewunderung findet der große Kran, der am Ende des Wagens seinen Arm hinaus in den Nachthimmel streckt.

Dieser Rüstwagenkran, wie das Gefährt bezeichnet wird, ist der neue Stolz der Freiwilligen Feuerwehr Olching. Es ist eines von nur drei Exemplaren in ganz Bayern, betont Josef Gigl, erster Kommandant der Freien Feuerwehr Olching. 670 000 Euro kostete das Fahrzeug, insgesamt vier Jahre nahmen Planung, Genehmigung und Bau in Anspruch. Nun konnte es endlich final zum Gerätehaus in der Amperstadt gebracht werden. Bürgermeister Andreas Magg, einige Stadträte sowie etliche Einsatzkräfte waren gekommen, um die Ankunft des neuen Stücks zu feiern. "Ich freue mich, dass das Auto da ist und wir der Bevölkerung damit Gutes tun können", erklärt Gigl.

Die Ausrüstung des neuen Fahrzeugs ist vor allem auf technische Rettungen und das Heben schwerer Lasten ausgelegt. Je nach Situation können die Feuerwehrleute den Kran dafür entsprechend ausrüsten: Innerhalb weniger Minuten können am Ende des Kranarms verschiedene Werkzeuge angebracht werden. Darunter ein sogenannter Baumgreifer, mit dem beispielsweise das Entfernen dicker Stämme aus dem Wehr in den Amperauen möglich sei, erklärt Gigl. Oder ein Grabgreifer mit dem nach einem Sturm Gestrüpp aus den Starzldurchlässen geholt werden kann. Bisher haben das die Feuerwehrleute immer eigenhändig machen müssen, erzählt Gigl. Insbesondere für Umwelt- oder Unwetterschäden sei der Kran also eine große Hilfe. Die technischen Geräte im Inneren des Wagens unterstützen die ehrenamtlichen Helfer außerdem bei Verkehrsunfällen: Mit einer mobilen LKW-Rettungsbühne sei beispielsweise die Bergung von Lastwagen möglich, sagt der Kommandant. Diese Bühne könne auch auf Schienen gesetzt werden, etwa um Equipment bei Bedarf zu einem Einsatzort an den S-Bahngleisen zu fahren. "Da hatten wir ja bereits öfter was", so Gigl.

Die Beladung wurde vom vorherigen Rüstwagen übernommen. Der neue Rüstwagenkran ersetzt das etwa 20 Jahre alte Fahrzeug, das inzwischen verkauft wurde. Gigl kümmerte sich persönlich um Genehmigung, Ausschreibung und die Konstruktion des neuen Feuerwehrautos. Etwa 3000 Arbeitsstunden habe er investiert. Doch es habe sich gelohnt: "Es wird eine große Entlastung sein", sagt der Kommandant. Bis das Fahrzeug vollumfänglich eingesetzt werden kann, müssen die Feuerwehrleute allerdings noch einige Schulungen absolvieren. Bis Anfang Januar sollte dies jedoch möglich sein, sagt Gigl.

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